Der T-34 (von russischтанк für Panzer) war ein mittlerer Panzer aus sowjetischer Produktion. Er wurde von 1940 bis 1958 gebaut und von der Roten Armee hauptsächlich im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt. Der T-34 gilt als bekanntester sowjetischer Panzer des Krieges. Seine einfache Bauweise ermöglichte dessen Massenproduktion. Er war mit über 50 000 Exemplaren der meistgebaute Panzer des Zweiten Weltkrieges und mit insgesamt über 80 000 einer der meistgebauten Panzer überhaupt.
Der T-34 war zur Zeit des deutschen Angriffs 1941 allen deutschen Panzern überlegen.[1] In der Panzerschlacht bei Mzensk konnte er seine Überlegenheit erstmals deutlich ausspielen. Von Nachteil waren einige erhebliche taktische Defizite der Konstruktion, wie beispielsweise das Fehlen eines fünften Besatzungsmitgliedes in Person eines Richtschützen oder anfangs das Fehlen von Funkgeräten. Ab 1942/43 vermochten die Deutschen mit dem kampfwertgesteigerten Panzer IV, dem Panther und dem Tiger ihrerseits an Kampfkraft überlegene Panzer ins Feld zu führen, worauf die Sowjets ab 1944 den Panzer zum T-34/85 mit stärkerer Kanone aufwerteten. Die enorme Überzahl der T-34 trug maßgeblich zum Sieg der Roten Armee bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34 in zahlreiche Staaten exportiert und in mehreren anderen Kriegen eingesetzt, vor allem im Koreakrieg und im Nahen Osten.
Der T-34 ist eine Weiterentwicklung der älteren BT-Serie. Er basiert auf dem von John Walter Christie entwickelten und nach ihm benannten Christie-Laufwerk. Der Panzer ging aus den Projekten A-20, A-30 und A-32 hervor. Der A-20 hatte noch je vier Laufrollen pro Seite wie die BT-Panzer, beim A-32 wurden erstmals fünf Laufrollen verwendet.[2] Nach einigen Tests zeigte sich, dass der A-32 noch mehr Gewicht tragen konnte. Die Panzerung wurde von 30 auf 45 mm verstärkt. Aufgrund der angespannten außenpolitischen Lage der Sowjetunion wurden die Änderungen angenommen und sofort die Bereitstellung von 200 Panzern gefordert, bevor ein Prototyp existierte.
Darüber, wie der T-34 zu seinem Namen kam, gibt es verschiedene Versionen. Eine davon lautet, dass Chefkonstrukteur Michail Koschkin den Mut aufbrachte, Verteidigungskommissar Kliment Woroschilow zu erklären, dass der Panzer nicht nach ihm, sondern „nach der traditionellen Methode“ benannt werden solle. Er stellte sich den Namen T-34 vor: T für Tank und die 34 für das Jahr 1934, in dem die Verstärkung der Panzertruppe gefordert worden war.[3] Der russisch-kanadische Militärhistoriker Peter Samsonov schreibt dagegen, das die 34 einfach der nächste freie Index für Prototypen der Fabrik war, die Nr. 33 gehörte zu einem Halbkettenfahrzeug auf Basis des SIS-5.[4]
Nachdem die im Januar 1940 fertiggestellten Prototypen erfolgreich ausgiebigen Tests unterzogen worden waren und als die Konstruktionspläne fertig waren, begann die Serienproduktion. Koschkin starb bereits 1940 an einer Lungenentzündung, nachdem er als Testfahrer für die Endabnahme des T-34 Langstreckenfahrten bei eisiger Witterung unternommen hatte. Die Entwicklungsarbeiten leitete von da an Koschkins Stellvertreter, Alexander Morosow, der zuvor für Motor und Antriebsstrang des Projektes verantwortlich war.
Prototyp A-32
Prototyp A-32
Von links: BT-7, A-20, zwei T-34/76 (Modell 1940 und 41)
T-34
Die heute allgemein als T-34/76 bezeichneten Modellvarianten des T-34 hießen ursprünglich nur T-34, M19xx. Erst nach dem Erscheinen des T-34/85 wurden sie als T-34/76 bezeichnet.[5] Die ersten 117 Vorserienfahrzeuge baute 1940 das CharkowerLokomotivwerk „Komintern“. 1941 begann die Stalingrader Traktorenfabrik „Dserschinski“ (Сталинградский тракторный завод (СТЗ) имени Ф. Э. Дзержинского) mit der Serienproduktion und stellte 40 Prozent aller T-34 her, bis das Werk im September 1942 mit Beginn der Schlacht von Stalingrad ausfiel. Im Sommer 1941 lief die T-34-Fertigung auch im Tscheljabinsker Traktorenwerk (ab Oktober 1941: Tscheljabinsker Traktorenwerk „Stalin“ – Челябинский тракторный завод им. И. В. Сталина) und dem Maschinenbaukomplex „Krasnoje Sormowo“ (Красное Сормово) in Gorki an. Kurz vor der deutschen Besetzung Charkows im Oktober 1941 wurde das „Komintern“-Lokomotivwerk nach Nischni Tagil verlegt und dort mit der Ural-Waggonfabrik (russischУралвагонзавод) zum Ural-Panzerwerk „Stalin“ vereinigt, das insgesamt über 25 000 T-34 auslieferte. Ein weiterer großer Hersteller war Uralmasch (Уральский Машиностроительный Завод) im damaligen Swerdlowsk.
Seine Hauptverwendung fand der T-34 zunächst als Kompanie- und Zugführungspanzer für die in sehr großer Zahl vorhandenen leichten BT-Modelle und T-26. Er wurde zunächst nicht in geschlossenen Verbänden verwendet. Dies erleichterte es dem deutschen Gegner, trotz seines Mangels an geeigneter Panzerabwehr, die einzeln eingesetzten Fahrzeuge zu isolieren und abzuschießen. Technisch war der Schwachpunkt der frühen Versionen das Getriebe, durch dessen Defekte mehr Fahrzeuge verloren gingen als durch Feindeinwirkung. Im Gegensatz zu den deutschen Panzern hatte der T-34 nur vier Mann Besatzung, wobei der Kommandant gleichzeitig als Richtschütze fungieren musste, was den Überblick im Gefecht erschwerte. Hinzu kamen unausgereifte Zielfernrohre und mangelnde Führungsmittel, wie zum Beispiel das anfänglich meist fehlende Funkgerät – zunächst verfügten nur die Kompanieführerpanzer über eines. Erst mit dem Modell 43 stand eine Kommandantenluke zur Verfügung.
Trotzdem wurden schnell die überlegenen Fähigkeiten des Panzers deutlich, vor allem hinsichtlich Mobilität und Panzerschutz. Die deutsche 3,7-cm-Pak konnte der Panzerung des T-34 – abgesehen von Glückstreffern in den Turmdrehkranz – nichts anhaben und wurde deshalb in der Truppe auch sarkastisch als „Heeresanklopfgerät“ bezeichnet. Die 5-cm-KwK L/42 des Panzers III konnte dem T-34 nur an den Seiten und am Heck gefährlich werden. Erst die 7,5-cm-PaK 40 stellte eine wirkungsvolle Abwehrwaffe dar. Auch mit der 8,8-cm-Flak, die als improvisierte PaK zum Einsatz kam, ließ sich der T-34 effektiv bekämpfen. Der im Frühjahr 1942 erschienene Panzer IV F2 konnte mit seiner langen 7,5-cm-Kanone vom Typ KwK 40 L/43 zwar das Gleichgewicht bei der Bewaffnung wiederherstellen, war dem T-34 in Bezug auf Panzerung und Mobilität aber weiterhin deutlich unterlegen. Erst mit der Einführung des Panzers V „Panther“ (Ausführung D) verfügte die Wehrmacht über einen mehr als gleichwertigen mittleren Panzer. Der Panther war zwar schwerer, etwas langsamer und hatte eine wesentlich geringere Reichweite, dafür aber stärker bewaffnet und gepanzert als der T-34.
Als Vorteil erwiesen sich bald auch die breiten Ketten, welche die Geländegängigkeit gegenüber den deutschen Panzern mit ihren relativ schmalen Gleisketten erhöhten. Der Dieselmotor erhöhte die Reichweite und verringerte die Brandgefahr (siehe Dieselkraftstoff).
Der T-34/76 Modell 1940 verfügte über die 76,2-mm-Kanone L-11 mit 30 Kaliberlängen (L/30). Ab dem Modell 1941 wurde die 76,2-mm-Kanone F-34 mit 41,5 Kaliberlängen (L/42) eingebaut. Damit war er weit besser bewaffnet als alle anderen Panzer zu Beginn der 1940er Jahre.
Der für die Massenproduktion besser geeignete gegossene statt geschweißte Turm des T-34 wurde von Wassili S. Jemeljanow entwickelt. Die Turmkonstruktion wurde mehrfach überarbeitet und variierte teilweise je nach Herstellungsort. Während die Modelle bis 1942 einen kompakten Turm mit einer großen Luke besaßen, wurde ab 1943 ein größerer Turm mit zwei Luken verwendet. Die Kommandantenluke wurde bald darauf durch eine Kuppel ergänzt, die dem Kommandanten auch bei geschlossener Luke einen Rundumblick ermöglichte.
Um den T-34 auf dem gleichen hohen Niveau wie die neuesten deutschen Panzer zu halten, wurde 1943 der Auftrag erteilt, eine neue Kanone in den Panzer einzubauen. Da zu dieser Zeit mehrere Kanonen mit einem Kaliber von 85 mm entwickelt wurden, bot es sich an, eine davon zu verwenden. Die Fabrik „Krasnoje Sormowo“ und das Ural-Panzerwerk „Stalin“ stellten Versuchsfahrzeuge her. Beide verwendeten dazu die Kanonen der Muster D-5T, LB-1, S-50 sowie S-53. Das Ural-Panzerwerk entwickelte außerdem einen neuen Turm für den Panzer, der ursprünglich für den KW-85 vorgesehen war. Um den neuen Turm aufnehmen zu können, musste der Durchmesser des Drehkranzes von 1420 auf 1600 mm vergrößert werden.
Nachdem die Erprobung abgeschlossen war, begann die Serienfertigung. Als Waffe war die S-53 vorgesehen, allerdings mussten die ersten Exemplare von Januar bis März 1944 mit der D-5 ausgerüstet werden. Die S-53 war zum Produktionsstart des T-34/85 noch nicht fertig entwickelt; nach ihrer Fertigstellung wurde sie unter der Bezeichnung SIS-S-53 (Original: ЗИС-С-53) als Hauptwaffe des T-34/85 aufgenommen. Mit dem Erscheinen der deutschen Panzer V (Panther) und VI (Tiger) verlor der T-34 einen Teil seines Schreckens für die Deutschen. Die zahlenmäßige Überlegenheit des T-34 glich die höhere Qualität und die bessere Bewaffnung der späten deutschen Panzer jedoch aus. Die Produktionszahlen des T-34 lagen etwa neunmal so hoch wie die des Panthers (54 600 : 6000). Insgesamt wurden während des Krieges etwa 54 600 T-34 gebaut, davon 19 430 T-34/85.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34/85 bis Ende 1946 weiterproduziert. Die gesamte Fertigung belief sich auf ungefähr 25 915 Stück. Es gab einen Umbau älterer T-34/76 bis 1951 (nach amerikanischer Schätzung 12 000 Stück). Polen und die Tschechoslowakei bauten danach bis 1956 ebenfalls weitere 4565 Stück (resp. 1380 und 3185). Zahlreiche Staaten, zum Beispiel Ägypten, nutzten T-34/85 bis in die 1960er Jahre. In der Nationalen Volksarmee der DDR wurden 1964 die T-34/76 ausgemustert; die letzten 35 Panzer T-34/85 mit der 85-mm-Kanone blieben dort bis 1988 in der Reserve oder wurden auf Schießplätzen als Hartziele verwendet.
Die ersten 57-mm-Kanonen SIS-4 wurden im Herbst 1941 produziert. Es war vorgesehen, diese in den T-34/76 einzubauen, da die Durchschlagsleistung bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 1270 m/s höher war. Zehn T-34/57 wurden schon 1941 mit der SIS-4-Kanone ausgerüstet, jedoch wurde nach ihrer Zerstörung die Produktion dieser Version bis 1943 unterbrochen. Von Juli bis Oktober 1943 wurden etwa 200 verbesserte 57-mm-Kanonen SIS-4M produziert. Im Panzerwerk Nr. 183 Nischni Tagil wurden vier Versuchspanzer erprobt. Ein serienmäßiger Einbau erfolgte im Werk nicht. Die SIS-4M war eine 57-mm-Pak SIS-2, die in die Rohrwiege der Panzerkanone F-34 eingesetzt wurde. In Frontwerkstätten wurden instandgesetzte Panzer T-34/76 mit 57-mm-Kanonen SIS-4M umgerüstet. Bisher sind nur zwei Fotos von eingesetzten T-34/57 (Turmnummer 20) bekannt. Im Militärmuseum Werchnjaja Pyschma befindet sich ein Nachbau eines T-34/57.
T-34/100
1944 und 1945 gab es Versuche, eine 100-mm-Kanone in den Turm des T-34 einzubauen. Es wurden zwei unterschiedliche Prototypen angefertigt. Probleme mit dem Rückstoß der Kanone führten jedoch dazu, dass die Treffgenauigkeit des ersten Prototyps sehr gering war. Beim zweiten Prototyp konnte dieses Problem behoben werden, allerdings wurde der neue T-34/100 nicht mehr für die Massenfertigung freigegeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde allerdings in der arabischen Welt versucht, T-34 mit einer 100-mm-Kanone auszustatten. Sie erhielten statt eines Turmes einen festen Aufbau mit der Kanone und galten eher als Jagdpanzer.
Abgeleitete Modelle
Auf dem Fahrgestell des T-34 basieren mehrere sowjetische gepanzerte Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs:
Des Weiteren existierten Versionen als Brückenlegepanzer, Bergepanzer, gepanzerte Mannschaftstransporter und Artilleriezugmaschinen.
Von deutscher Seite erbeutete T-34 wurden unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen 747(r) eingesetzt; einige wurden zu Berge- und Munitionspanzern sowie Ambulanzfahrzeugen umgebaut.
Die ägyptische Armee baute einige ihrer T-34 zu Panzerzerstörern um. Dazu wurde die sowjetische 100-mm-Panzerabwehrkanone BS-3 in einen starren Turm eingebaut. Diese Fahrzeuge werden auch als T-100 oder T-34/100 bezeichnet.
Nachfolgemodelle
Die Entwicklung, die mit den Versionen des T-34 nicht endete, wurde mit dem T-43 (1943, Prototypstadium) und T-44 (1945, in wesentlich geringerer Stückzahl gebaut und eingesetzt) fortgeführt und mündete in der Konstruktion des T-54 (in Produktion 1947), der den T-34 im Dienst schließlich ersetzen sollte.
Um auch bei entladener Starterbatterie bzw. tiefen Temperaturen das Anlassen zu gewährleisten, ist eine pneumatische Startanlage vorhanden: aus der/den beim Fahrer untergebrachten Druckluftflaschen wird über einen mit halber Kurbelwellendrehzahl drehenden Verteiler Druckluft über Rückschlagventile in die Zylinder geblasen und damit die Kolben bewegt. Die Druckluftflasche muss extern aufgefüllt werden und ermöglicht vier bis sechs Startversuche. Ohne Druckluft kann mit dem elektrischen Hilfsanlasser gestartet werden.
Die Ketten waren als Scharnierkette ausgeführt. Ursprünglich war diese auf der Außenseite glatt, später erhielten sie ein waffelähnliches Muster. Eine Besonderheit war, dass die Bolzen der Kette von innen nach außen durch die beiden zu verbindenden Kettenglieder geschoben, aber am äußeren Ende nicht gesichert wurden. Am hinteren Teil der Fahrzeugwanne saß auf beiden Seiten eine schräge Metallplatte, die bei jedem Kettenumlauf verrutschte Bolzen wieder ganz in die Kette hineinschob.[6]
Daten
Anmerkung: Die verschiedenen Versionen des T-34/76 erhielten keine offiziellen Bezeichnungen. In der Literatur finden sich daher abweichende Benennungen für die verschiedenen Typen. Einerseits werden sie mit den Bezeichnungen T-34/76 A bis D oder A bis F unterschieden; an anderer Stelle nach dem Erscheinungsjahr (wie hier). Die Buchstabenbezeichnung ist zuweilen irreführend, weil verschiedene Autoren gleichen Versionen unterschiedliche Bezeichnungen geben; beispielsweise wird das Modell 1942 als T-34/76 C oder als T-34/76 D, die spätere Version mit Kommandantenkuppel als T-34/76 F, bezeichnet. Zuweilen ergaben sich zudem Unterschiede aus den Herstellungsorten, insbesondere bei der Turmform, die ihren Ursprung in den verfügbaren Ressourcen hatten.
Vom Sommer 1941 bis zur Kapitulation 1945 setzten Wehrmacht, Waffen-SS und Ordnungspolizei erbeutete T-34-Panzer der verschiedenen Versionen unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen T 34-747 (r) in der Loseblattsammlung Kennblätter fremden Geräts ein.[16] T-34/85 befanden sich nur selten bei deutschen Truppen im Einsatz, da diese wegen der nunmehrigen Überlegenheit der Roten Armee nur noch selten erobert wurden. Intakte T-34 wurden oft direkt nach ihrer Erbeutung von den deutschen Verbänden eingesetzt. Sobald Munition und Ersatzteile fehlten, wurden sie bis Mitte 1942 auch wieder aufgegeben. Ab Mitte 1942 begannen Wehrmacht und Waffen-SS Einheiten planmäßig mit T-34-Panzern auszurüsten. Diese „PzKpfw. 747 (r)“ wurden vorher bei der Panzer-Instandsetzungs-Gruppe Nord in Riga überholt. Unter anderem wurden die Panzer umlackiert und umgerüstet. Viele Panzer erhielten deutsche Funkgeräte, Funkantennen und Notek-Tarnscheinwerfer. Ein Teil der Panzer bekam Kommandantenkuppeln von nicht mehr instandsetzungsfähigen Panzern III und Panzern IV. Im Jahr 1943 begann man, diese Instandsetzungsarbeiten und Umbauten auch im Daimler-Benz-Werk Berlin-Marienfelde und bei Waggon- und Maschinenbau AG (WUMAG) in Görlitz durchzuführen. Ein Teil der erbeuteten T-34 wurde aber weiterhin auch bei den Truppen selbst instand gesetzt und umgebaut. Nach der Rückeroberung von Charkow während der Schlacht im Frühjahr 1943 setzte die Instandsetzungsstaffel der SS-Panzergrenadier-Division „Das Reich“ rund 50 zuvor erbeutete T-34 im dortigen Traktorenwerk instand. Dazu wurden das verbliebene Personal des Werkes mit herangezogen. Die etwa 25 später von der Waffen-SS eingesetzten Panzer erhielten als Zusatzausrüstung noch Seitenschürzen. Die Schwere Panzerjäger-Abteilung 653 baute mindestens einen T-34 zum Flakpanzer mit einem 2-cm-Vierlingsgeschütz um.
Um zu verhindern, dass die nun auf deutscher Seite eingesetzten PzKpfw. 747 (r) von eigenen bzw. verbündeten Truppen angegriffen wurden, erfolgte eine Kennzeichnung mit übergroßen Balkenkreuzen. Teilweise wurde die Silhouette mit Anbauten aus Holz verändert. Die PzKpfw. 747 (r) setzten die Truppen häufig in Panzerjägereinheiten oder zur unmittelbaren Infanterieunterstützung ein. Deshalb befanden sich diese oft auch bei Infanteriedivisionen und bei der Ordnungspolizei im Einsatz. Die Ordnungspolizei setzte den PzKpfw. 747 (r) bei der Partisanenbekämpfung ein. Zur Ausbildung von Panzerbesatzungen wurde der PzKpfw. 747 (r) im Reich und in besetzten Gebieten, unter anderem Frankreich, eingesetzt. Turmlose PzKpfw. 747 (r) kamen als Bergepanzer und Munitionsschlepper zum Einsatz.
Im Zweiten Weltkrieg setzten auch die mit dem Deutschen Reich verbündeten Länder Finnland (nur 14 Stück: sieben T-34/76 und ebenfalls sieben T-34/85),[17]Ungarn und Italien erbeutete T-34 ein.
In Finnland wurde der T-34/76 wegen seines Aussehens von vorn als Sotka (Tafelente) bezeichnet.[18][19]
Im Sommer 2015 wurde die Ausfuhr eines Panzers T-34-85 aus dem Jahr 1945 von Russland nach Kasachstan verhindert, da es sich um einen „Schmuggel von Kulturgut“ handle.[20]
Aufgrund seines markanten Motorengeräusches wurde der SAS-968 „Saporoshez“ im DDR-Volksmund als „T-34 Sport“ bezeichnet.
Ein T-34 stand jahrzehntelang in Narva zum Gedenken an die Schlacht von Narva. Am 16. August 2022 wurde der Panzer ins Kriegsmuseum gebracht. Imbi Paju fand die Anbetung des Panzers lächerlich, einige Russen trauern dem Panzer jedoch nach. Russland hingegen stellte als Antwort in der Schwesterstadt Iwangorod auf der anderen Seite des Flusses einen T-34 auf, auf dessen Beschriftungstafel nach dem Aufstellen stand, das Denkmal stehe „vorläufig auf russischem Gebiet“.[22]
Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs: eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II: the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
Matthew Hughes, Chris Mann: T-34-Panzer. Karl Müller, Erlangen 1999, ISBN 3-86070-799-X (96 S., englisch: The T-34 tank. Übersetzt von Jürgen Brust).
A. W. Karpenko: Sowjetisch-Russische Panzer. 1905–2003. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2004, ISBN 3-933395-44-5, S.235–255 (russisch: Обозрение отечественной бронетанковой техники (1905–1995 гг.). Übersetzt von R. Meier).
Alexander Lüdeke: Beutepanzer der Wehrmacht. Großbritannien, Italien, Sowjetunion und USA 1939–45. In: Typenkompass. Basiswissen für Panzerinteressierte. Motorbuch, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03359-7.
Janusz Magnuski: Von Tankograd nach Berlin. Entstehung und Bewährung des T-34. 1. Auflage. Militärverlag der DDR, Berlin 1980, DNB369252470.
Thomas Reichl: Von Stalingrad ins Heeresgeschichtliche Museum. Die Geschichte des mittleren Kampfpanzers T-34. In: Viribus Unitis. Jahresbericht 2004 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2005, S.81–102.
Ferdinand von Senger und Etterlin: Der sowjetische mittlere Kampfpanzer. Standardpanzer des Ostblocks (= Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift. Band133, Nr.9). 1967, S.530–535 (e-periodica.ch [abgerufen am 7. Januar 2018]).
↑A 20 Russian tanks and armor 1915–1997. nemo.nu, abgerufen am 9. November 2016 (englisch, nicht direkt verlinkbar, Modell in der Navileiste auswählen (A-20, A-32, und T-32)).
↑Matthew Hughes, Chris Mann: T-34-Panzer. Edition Dörfler, Nebel-Verlag, Eggolsheim 2001, ISBN 978-3-89555-799-6, S.34 (englisch: The T-34 Tank. Übersetzt von Jürgen Brust).
↑Peter Samsonov: Designing the T-34. Gallantry Books, Horncastle 2019, S. 34 (englisch).
↑Jörg Siegert, Helmut Hanske: Kampfpanzer der NVA. Motorbuch, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03294-1, S.10.
↑Matthew Hughes, Chris Mann: T-34-Panzer. Karl Müller Verlag, Erlangen.
↑A. W. Karpenko: Sowjetisch-Russische Panzer. 1905–2003. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2004, ISBN 3-933395-44-5, S.251, 254 (russisch: Обозрение отечественной бронетанковой техники (1905–1995 гг.). Übersetzt von R. Meier).
↑Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden T-34/85 in der Tschechoslowakei und der Volksrepublik Polen in Lizenz gefertigt. Diese Nachkriegsmodelle unterschieden sich technisch geringfügig und durch eine höhere Qualität von den während des Krieges in der Sowjetunion hergestellten Panzern. Die exakte Stückzahl und der genaue Start der Lizenzproduktion ist nicht bekannt.
↑Steven J. Zaloga: T-34-85 Medium Tank 1944–94. Osprey Publishing, London 1996, ISBN 1-85532-535-7 (Die Lizenzproduktion des T-34/85 begann in Polen 1951 und dauerte bis 1955 an.).
↑T-34. T-34/76 „Sotka“. In: Finnish Army 1918–1945: T-28 and T-34 tanks. jaegerplatoon.net, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch): „Finnish soldiers gave already first captured T-34 tank a nickname „Sotka“ (pochard) and this nickname spread becoming a commonly used nick-name for all T-34/76 tanks. Several more or less varying stories exist about origin of this nickname, but most seem to have that in common, that apparently the inspiration for it originated from a steamboat with that name.“
↑Reijo Kuusisto: Suomalainen T-34/76 lyhytputkinen Sotka. In: Pienoismalli. Nr.1. Helsinki Media, Helsinki 1994, S.50.