Das mittelalterliche Tangersdorf entstand wahrscheinlich im Hochmittelalter und wurde 1307 erstmals schriftlich als „Tangerstorp“ erwähnt, als es aus dem Besitz der Familie von Redern an das Kloster Himmelpfort kam. Die Bezeichnung geht auf den deutschen Personennamen Thankger zurück. Nach 1342 fiel das Dorf wüst und die Feldmark verwaldete. Die genaue Lage der mittelalterlichen Dorfstelle ist unsicher. Der Überlieferung nach befand sie sich an der Stelle des späteren Forsthauses (Lage53.15305555555613.323611111111) südlich des heutigen Ortes.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde zwischen dem Haussee (auch Großer Tangersdorfer See) und dem Tangersdorfer See (auch Kleiner Tangersdorfer See) ein Teerofen errichtet. 1730 legte das zuständige kurfürstlich-brandenburgische Amt Badingen dort ein Vorwerk an, das zwischen 1748 und 1750 wieder aufgegeben wurde. Anschließend wurde das Land an Kolonisten verteilt, die ein Straßendorf errichteten. Um 1800 hatte Tangersdorf 61 Einwohner. Vor 1825 entstand darüber hinaus das Forsthaus südlich des Ortes als Teil des GutsbezirksForst Himmelpfort. Der Teerofen wurde 1840 aufgegeben.
Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Tangersdorf zwischen 1875 und 1950 im Gebietsstand des jeweiligen Jahres:[2]
Jahr
Stichtag
Bevölkerung
1875
01.12.
163
1890
01.12.
121
1910
01.12.
104
1925
16.06.
104
1933
16.06.
114
1939
17.05.
89
1946
29.10.
165
1950
31.08.
155
Literatur
Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII. Uckermark. M–Z. Klaus D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-036-4, Abschnitt Tangersdorf, S.981.
Geographisches Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.): Das Rheinsberg-Fürstenberger Seengebiet. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zechlin, Rheinsberg, Fürstenberg und Himmelpfort (= Werte unserer Heimat. Band25). Akademie-Verlag, Berlin 1974, DNB750097159, Abschnitt Tangersdorf, S.202–203.
↑Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark (= Beitrag zur Statistik. Band19.15). Potsdam 2006, S.18f. (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF; 400kB]).