Von 2014 bis 2016 war Mehmet Ali als Controller bei der Dr. Z Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH und von 2015 bis Herbst 2021 als Leiter für Verwaltung und Soziales der Christophorus-Gemeinschaft e. V. in Müllheim im Markgräflerland tätig. Darüber hinaus ist er als Mitglied in Arbeitsgruppen beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband in Baden-Württemberg aktiv und wirkte dort bei der Erarbeitung von – durch § 131SGB IX (neue Fassung) vorgeschriebenen – Rahmenverträgen zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in Landesrecht[3] als Vertreter der „LIGA der freien Wohlfahrtspflege“ mit.[4]
Seinen Umzug aus dem Markgräflerland in seine alte Heimat mit dem Rückzug aus dem Bundestag sowie aus der Lokalpolitik begründet er in erster Linie mit persönlichen Motiven, der Sorge um seine Eltern.[8]
Im Deutschen Bundestag war er ordentliches Mitglied des Petitionsausschusses und des Ausschusses für Arbeit und Soziales sowie stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss[13] sowie ordentliches Mitglied der Arbeitsgruppe Migration und Integration,[14] außerdem ab 15. Februar 2022 „Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen“ seiner Fraktion;[15] den Schwerpunkt seiner Aufgaben sah er in der „Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes“ und dabei vor allem darin, „eine gute Leistungsstruktur für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen“ zu schaffen.[16]
Bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg im Juni 2024 kandidierte Mehmet Ali auf Platz 11 der örtlichen SPD-Liste für den GemeinderatBadenweiler[18] sowie im Wahlkreis 7 – Müllheim für den Kreistag seines Landkreises auf Platz 5 der Liste der SPD.[19] Für den Gemeinderat Badenweiler wurde er mit 940 Stimmen gewählt, dem zweitbesten Ergebnis der SPD-Liste;[20] Anfang Dezember 2024 bereits wurde er wieder aus dem Gemeinderat verabschiedet.[21]
Im September 2024 wurde Mehmet Ali zum Sozialdezernenten bzw. Landesrat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gewählt, der sich mit Inklusion, Teilhabe und Chancengerechtigkeit befasst;[8] dieses Amt trat er am 1. Januar 2025 an.[22] Als Sozialdezernent bzw. Landesrat des LWL ist Mehmet Ali für dessen finanziell umfangreichsten Bereich zuständig, die Behindertenhilfe mit dem Inklusionsamt Soziale Teilhabe und dem Inklusionsamt Arbeit, außerdem für das Amt Soziales Entschädigungsrecht; das Dezernat umfasst 1.400 Mitarbeitende und ein Budget von rund vier Milliarden Euro (Stand 2024); das Wahlbeamtenamt ist auf acht Jahre angelegt.[23]
Zum Amtsantritt als Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe legte Mehmet Ali seine politischen Mandate Ende 2024 nieder[23] und gab alle mit ihnen verbundenen Ämter auf; seine Nachrückerin in den Deutschen Bundestag war Lucia Schanbacher.[24]
Kurz nach seinem Einzug in den Bundestag verteidigte Mehmet Ali in seinem Wahlkreis die Pläne der „Ampelkoalition“ zur Einführung des Bürgergelds.[25][26]
Behindertenpolitik
Im Oktober 2022 forderte Mehmet Ali eine Evaluierung des Bundesteilhabegesetzes: Vor allem sollten Betriebe durch höhere Ausgleichsabgaben einen Anreiz erhalten, die für sie gesetzlich vorgesehene Anzahl von Arbeitnehmenden mit Behinderung tatsächlich zu beschäftigen.[27]
Am 2. Dezember 2022 setzte sich Mehmet Ali in einer Rede vor dem Bundestag für das von der Ampel-Koalition in Gang gesetzte Programm „für ein vollumfänglich und ganzheitlich barrierefreies Deutschland“ ein. In derselben Rede warf er dem Bundesland Baden-Württemberg vor, die Vorgabe des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN) zu ignorieren, indem es nach wie vor das Wohnen in Wohnheimen mit einer Betreuung rund um die Uhr anstelle eines selbstbestimmten, personenzentrierten Wohnens fördere.[28][29]
Im Oktober 2020 stellte Mehmet Ali auf der Homepage des SPD-Regionalzentrums Südbaden seine Meinung zum anschwellenden Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland dar, er bezog klar Stellung gegen die Politik der türkischen Regierung: Deutschland solle „zeitnah über mögliche Sanktionen und einem [sic!] Aussetzen der Beitrittsverhandlungen [zur EU] nachdenken.“[34]
Am 21. Mai 2022 nahm Mehmet Ali in Stuttgart als Trauerredner an einer Kundgebung für die Opfer der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Pontosgriechen zwischen 1914 und 1923 teil. An ihn wurde die Forderung herangetragen, „dass Deutschland den Völkermord an den Pontosgriechen offiziell anerkennt“.[35] Mehmet Ali versprach, als „erste[r] und einzige[r] Pontos-Grieche, der im Deutschen Bundestag sitzt“, sich dort für die Verurteilung des Handelns der damals aktiven Türken als Völkermord einzusetzen.[36]