Sylvia, eigentlich Sylvia ou La Nymphe de Diane wurde 1876 von Léo Delibes komponiert. Es handelt sich um ein klassisches Ballettstück voller Länge in drei Akten.
Die erste Choreografie stammt von Louis Alexandre Mérante und war ihrer Zeit weit voraus; sie galt als ziemlich rebellisch, da die Ballerinen als Jägerinnen auftreten – ungewöhnlich zu dieser Zeit.
Tschaikowski nannte das Ballett 1877 in einem Brief aus Wien an seine Mäzenin N. F. von Meck „ein Meisterwerk in seiner Art“ und ergänzte: „Noch nie habe ich in einem Ballett eine derartige Grazie, so großen Melodienreichtum, so viel Rhythmus und eine so hervorragende Instrumentierung erlebt“.[1] Und der strenge Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick meinte 1880: Diese Musik „gehört zu dem Vorzüglichsten, was in dieser Gattung geschrieben ist. [...] Von der schleuderhaften Praxis der gewöhnlichen Ballett-Composition hat sich Delibes völlig losgemacht“.[2]
Orion – Ein böser Jäger, der Sylvia verfolgt und entführt.
Nebenrollen
Jagdbegleiter – Sylvias Aufgebot der weiblichen Jäger.
Ziegen – Zwei Ziegen, die als Tribut für Bacchus geopfert werden sollen.
Badenixe
Dryaden
Faune
Bauern
Musikalische Szenen
1. Akt
Prélude
Faunes Et Dryades
Le Berger
Les Chasseresses
Intermezzo
Valse Lente
Cortège Rustique
Scène
Entrée Du Sorcier Et Final
Entr'Acte
2. Akt
La Grotte D'Orion
Danse Des Ethiopiens
Chant Bacchique
Scène Et Danse De La Bacchante
Rentrée De Sylvia
Scène Final
3. Akt
Marche
Cortège De Bacchus
Scène et Barcarolle
Divertissement: Pizzicati
Divertissement: Andante
Divertissement: Pas Des Esclaves
Divertissement: Variation-Valse
Divertissement: Strette-Galop
Le Temple De Diane (Final)
Apparition D'Endymion (Apotheose)
Bearbeitungen
Frederick Ashton zeigte 1952 eine Neubearbeitung des Werkes für das Royal Ballet. Die meisten heute gezeigten Versionen basieren auf dieser Bearbeitung.
John Neumeiers Choreografie Sylvia – Drei choreografische Dichtungen über ein mythologisches Thema macht fast keinen Gebrauch vom ursprünglichen Libretto. Das Werk wurde 1997 vom Ballet de l’Opéra de Paris uraufgeführt mit Aurélie Dupont als Sylvia und Manuel Legris als Aminta.
Die prägnante Melodie aus dem zweiten Satz des dritten Aktes „Cortège de Bacchus“ wurde von 1982 bis 1986 als Titelmelodie der US-TV-Serie Knight Rider verwendet.
Einzelnachweise
↑Teure Freundin. Peter Tschaikowskis Briefwechsel mit Nadeshda von Meck, übersetzt von Ena von Baer, herausgegeben von Ena von Baer und Hans Pezold. List, Leipzig 1964, S. 102
↑Eduard Hanslick: Musikalische Stationen (Der „Modernen Oper“ II. Theil), Allgemeiner Verein für Deutsche Literatur, Berlin 1885, S. 97 und 101
Weblinks
Commons: Sylvia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien