Swidbert Schnippenkötter wurde als Sohn des Oberstudiendirektors Josef Schnippenkötter (1886–1959) und dessen Frau Maria, geb. Paffrath (1890–1917), in Recklinghausen geboren.[1] Sein Vater unterrichtete Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften an der Krupp-Oberrealschule in Essen und war Verfasser des Standardlehrbuchs Physik für höhere Lehranstalten. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er vom Dienst suspendiert.[2]
Kurz darauf wechselte er jedoch an die Botschaft in die Vereinigten Staaten, wo er enger Mitarbeiter des dortigen Botschafters Wilhelm Grewe wurde. Mit der Abberufung Grewes kehrte er 1962 nach Deutschland zurück und wurde im Juli 1953 stellvertretender Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Er befasste sich mit Fragen der Ostpolitik.
Im Juli 1965 wurde er als Vortragender Legationsrat Erster KlasseBeauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle, wobei der damalige Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Heinrich Krone der Berufung nur unter der Voraussetzung zustimmte, dass nach der neuen Regierungsbildung die Frage der ressortmäßigen Eingliederung des Abrüstungsbeauftragten erneut geprüft werde.[4][5][6] Während dieser Zeit war er insbesondere mit den Genfer Abrüstungsverhandlungen beauftragt.[7][8] Zuletzt geriet er jedoch in die Kritik von Bundesaußenminister Willy Brandt, der ihm und Wilhelm Grewe, der nunmehr Botschafter bei der NATO war, im Februar 1969 „bis auf weiteres“ jede Äußerungen über den Atomsperrvertrag verbot.[9]
Er war zuletzt von Juli 1969 bis zu seinem Tode Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen in Genf.[10] Mit den Verhandlungen bei den Genfer Abrüstungsgesprächen betraute Bundesaußenminister Brandt nunmehr Hellmuth Roth, der im Februar 1969 zum Ministerialdirigenten befördert und mit der Leitung der Unterabteilung „Abrüstung und Rüstungskontrolle“ der Politischen Abteilung II des Auswärtigen Amtes betraut worden war.[11]
Christlicher Friede und Weltfriede. Geschichtliche Entwicklung und Gegenwartsprobleme. Herausgeber: Alexander Hollerbach und Hans Maier, Autoren: Manfred Abelein, Ernst-Otto Czempiel, Hans Maier, Wilfried Schumann und Swidbert Schnippenkötter, 1971[13]