In Supraśl befindet sich das Kloster Mariä Verkündigung (auch: Supraskaja Lavra), ein orthodoxes Kloster, welches zwischenzeitlich ein Basilianerkloster war und heute eines der insgesamt sechs Männerklöster der Polnisch-Orthodoxen Kirche ist. Der Klosterhof wird von barocken Gebäuden des 17. und 18. Jahrhundert umrahmt, dessen Mittelpunkt bildet die KlosterkircheCerkiew Zwiastowania Najświętszej Marii Panny (Kirche der Verkündigung der Allerheiligsten Jungfrau Maria). Sie wurde im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance erbaut, im Zweiten Weltkrieg gänzlich zerstört, von 1998 bis 2004 originalgetreu wiederaufgebaut und gilt als eine der schönsten orthodoxen Kirchen Polens.[1]
Obwohl das Original des Buches Irmologion Supraski als bibliophile Sehenswürdigkeit nicht in Supraśl, sondern in Kiew ist, sei hier erwähnt: In der orthodoxen Welt ist Supraskaja Lavra zusätzlich berühmt wegen dieses dort von dem weltlichen, für Lohn singenden Chorsänger Bogdan Onisimowicz[4] verfassten und zwischen 1598 und 1601 entstandenen, etwa 700 Seiten umfassenden liturgischen Buches, welches Gesänge aus Konstantinopel, vom Heiligen Berg Athos, sowie aus dem Kiewer Höhlenkloster vereint und ein absolutes Unikum in der Geschichte des slawischen orthodoxen Kirchengesanges ist. Das Irmologion Supraski wurde 1970 in der Handschriftensammlung der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kiew wiederentdeckt und gilt heute als eine der bedeutendsten Notenhandschriften der Welt.[5]
In Supraśl gibt es eine ehemalige evangelische Kirche mit einem Friedhof sowie das Palais der Fabrikantenfamilie Buchholtz, das 1903 im Stil der Neorenaissance umgebaut wurde.[1]
↑Kurt Aland (Hrsg.): Die alten Übersetzungen des Neuen Testaments, die Kirchenväterzitate und Lektionare. Band 5 der Reihe "Arbeiten zur neutestamentlichen Textforschung", 1972