Poniatowski war Senator des Sejm. Er war in die Ereignisse seiner Zeit durch die Nähe zum Königshaus natürlicher Weise eingebunden. So war er Mitglied der Konföderation von Targowica, seit 1784 Großkämmerer von Litauen und Kritiker der Verfassung vom 3. Mai 1791. Poniatowski war Starost in Podlachien, stand ebenfalls als Offizier in der polnischen Kronarmee, wo er bis in den Rang eines Generalleutnants beim Garde-Regiment zu Fuß avancierte.
Poniatowski besaß einen Palast in Warschau in der Frascati-Straße, von wo aus er als ein Kunstmäzen, ein Förderer der Malerei und Sammler von Kunstgegenständen und Gemmen auftrat. Ebenfalls dort wohnte sein Freund, der polnische General und Gesandte Carl Friedrich Ernst von Cocceji. Ein weiterer Familiensitz befand sich seit 1789 in Korsuń, wo auch ausgedehnter Güterbesitz der Familie vorhanden war.
Nach den Teilungen Polens emigrierte Poniatowski nach Rom und dann 1820 nach Florenz. 1830 veröffentlichte er einen Katalog mit der Zusammenfassung seiner Gemmen. Nach seinem Tod wurde die Sammlung bei Christie’s im Jahr 1839 verkauft und damit zerstreut.
Familie
Poniatowski hatte mit Kassandra Luci di Tivoli (1785–1863) fünf natürliche Kinder, von denen die Söhne legitimiert wurden und 1847 bzw. 1850 eigene Erhebungen in den Grafen- bzw. Fürstenstand erfuhren.
Carlo Poniatowski (1808–1887), Graf von Monterotondo (1847), Fürst von Monterotondo (1850), ⚭ 1831 Elisa Napoleone Montecatini (1808–1893)
Costanza Luci (1811–1851); ⚭ Graf Daniele Zappi
Giuseppe Michele Saverio Francesco Giovanni Poniatowski (1816–1873), Graf von Monterotondo (1847), Fürst von Monterotondo (1850), Sänger und Komponist, Gesandter des Großherzogs der Toskana in Paris, London und Brüssel ⚭ 1834 Gräfin Matilda Perotti (1814–1875)
Fürst Stanisław Poniatowski: Tagebuch einer Reise durch die deutschen Länder im Jahre 1784, aus dem Manuskript übersetzt und herausgegeben von Ingo Pfeifer, Halle 2018