St. Bonifatius war die achte katholische Kirche, die nach der Reformation im Raum Hannover gebaut wurde.[1] Auch in Gehrden hatten die Ansiedlung von Industriebetrieben und begleitende Infrastrukturmaßnahmen zum Anwachsen des katholischen Bevölkerungsteils geführt. Dennoch stieß der Kirchbauplan, den Wilhelm Maxen als Pfarrer der Mutterkirche St. Godehard maßgeblich vorantrieb, auf erheblichen Widerstand und konnte schließlich nur am äußersten Rand des Ortes verwirklicht werden. Das Patrozinium erinnert an den heiligen Bonifatius als „Apostel der Deutschen“.
Am 1. Juni 1920 wurde Gehrden eine selbständige Kirchengemeinde. Die Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerten die Gemeinde um ein Vielfaches und führten zur Errichtung mehrerer Filialgemeinden mit eigenen Kirchen in den umliegenden Ortschaften. Am 1. Januar 1962 wurde die Kirchengemeinde Gehrden zur Pfarrei erhoben. 1980/81 wurde die St.-Bonifatius-Kirche bedeutend erweitert. Am 24. Juli 2014 wurde die FilialkircheSt. Christophorus in Holtensenprofaniert. Seit dem 1. November 2014 gehört auch die St.-Barbara-Kirche in Barsinghausen mit zur Pfarrei St. Bonifatius.
Architektur und Ausstattung
Die Außenwirkung der in rund 69 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegenen Kirche ist bestimmt durch die gelbe Farbgebung mit weißen Rändern, Lisenen und Laibungen. Die Schauseite mit einem mehrfach geschwungenen Giebel, Kreis- und Rundbogenfenstern und repräsentativem Portal weist nach Norden. Sie wird von dem quadratischen, kupferhaubenbekrönten Turm flankiert. Vom ursprünglichen Langhaus sind nur zwei Joche erhalten. Daran schließt sich der moderne Erweiterungsbau an, der breiter ist und auf der Altarseite einen polygonalen Abschluss mit großen Fensterwandflächen aufweist. In diese sind die originalen historistischenBleiglasfenster eingesetzt. Im Inneren befindet sich hier die moderne Altarinsel mit Altar und Ambo vor dem originalen neobarocken Hochaltarretabel.
↑Gottfried Piper: Gehrden und die Musik. (PDF; 56 MB) 1994, S. 16–17, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2016; abgerufen am 17. Februar 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gehrden-kirche.de