Im August 1946 wurde eine katholische Seelsorgestelle in Aerzen errichtet, zu ihr gehörten neben Aerzen auch die Ortschaften Dehmke, Dehrenberg, Groß Berkel, Grupenhagen, Königsförde, Laatzen, Multhöpen, Schwöbber und Selxen. Ihre Gottesdienste in Aerzen fanden zunächst in der evangelischen Marienkirche statt. Von 1946 bis 1959 war der Priester Adolf Breitkopf (1888–1966), zuvor bis 1946 Pfarrer in Pilgersdorf (Oberschlesien), katholischer Pfarrer in Aerzen. Ein Gedenkstein an der Kirche erinnert noch heute an ihn.
1958 wurde von Mitgliedern des katholischen Männervereins Aerzen ein Kirchenbauverein gegründet. 1962/63 wurde die Kirche vom damals noch rechtlich zuständigen Bistum Osnabrück errichtet. Im Sommer 1962 erfolgte ihre Grundsteinlegung durch den Hamelner Dechant Carl Hövelmann, und am 30. Juni 1963 die Benedizierung durch den Osnabrücker Domkapitular Josef Gerdts (1908–1967).
In den 1990er Jahren wurde die zur Kirchengemeinde St. Bonifatius gehörende KapelleSt. Maria in Grießem, einem Ortsteil von Aerzen, profaniert. Ab Mai 1996 bildete St. Bonifatius mit den Hamelner Kirchengemeinden St. Elisabeth und St. Vizelin eine Seelsorgeeinheit. Am 1. November 2006 wurde die drei Kirchengemeinden zur heutigen Pfarrgemeinde St. Elisabeth zusammengeschlossen, wobei die Aerzener Pfarrgemeinde St. Bonifatius in diesem Zusammenhang aufgehoben wurde.[1]
Seit dem 1. September 2012, als die Dekanate Bückeburg und Hameln-Holzminden zum heutigen Dekanat Weserbergland vereinigt wurden, gehört die St.-Bonifatius-Kirche zum Dekanat Weserbergland.[2] Zuvor gehörte die Aerzener Kirche zum Dekanat Hameln-Holzminden, davon zum Dekanat Hameln.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche steht auf dem Grundstück Hainebuchenweg 13, zwischen den Straßen Hinterm Flecken und Hainebuchenweg, die ein westlich der Kirche verlaufender Fußweg verbindet.
Das Gotteshaus wurde nach Plänen des Architekten Josef Feldwisch-Dentrup (Osnabrück) erbaut. Ein an der Außenwand angebrachtes Relief stellt den heiligen Bonifatius dar.
↑Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Urkunde über die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden St. Elisabeth, Hameln, St. Vizelin, Hameln, St. Bonifatius, Aerzen und über die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde St. Elisabeth, Hameln. Kirchlicher Anzeiger Nr. 10/2006, S. 368–370.
↑Bischöfliches Generalvikariat: Urkunde über die Auflösung des Dekanates Bückeburg und des Dekanates Hameln-Holzminden sowie über die Neuerrichtung des Dekanates Weserbergland. Kirchlicher Anzeiger Nr. 4/2012, S. 92.