Nowy Dwór liegt in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren an der Landesstraße 58 zwischen Szczytno (deutschOrtelsburg) und Jedwabno (1938 bis 1945 Gedwangen). Die Kirche befindet sich in der Dorfmitte und steht auf der Ostseite der Hauptstraße von Dzierzki (Dziersken, 1936 bis 1945 Althöfen) nach Burdąg(Burdungen).
Kirchengebäude
Die Neuhofer Dorfkirche wurde am 2. Oktober 1902 – vier Jahre nach Gründung des Kirchspiels Neuhof – in Dienst genommen.[1] Es handelt sich um einen roten Backsteinbau mit einem hohen Turm über der Giebelseite. Der Innenraum der Saalkirche ist mit einer flach gewölbten Decke überzogen. An der Ostseite steht ein geschnitzter und reich verzierter Kanzelaltar, der wohl vom Anfang des 17. Jahrhunderts stammt. Die übrige Ausstattung ist schlicht.
Im Krieg blieb das Gotteshaus weitgehend unbeschadet. In den Nachkriegsjahren wurde die bisher evangelische Kirche in ein katholisches Gotteshaus umgewidmet und nach dem Hl. Adalbert (polnisch Wojciech) benannt. Im Herbst 1979 brannte die Kirche aus.[2] Vermutlich hatten Kinder dort mit Feuer gespielt. Der Dachstuhl, die Orgel und ein Teil der Bänke wurden vernichtet. In vereinfachter Form wurde das Gotteshaus wieder hergerichtet.
Kirchengemeinde
Evangelisch
Kirchengeschichte
Das evangelische Kirchspiel Neuhof wurde im Jahre 1898 gegründet.[3] Zur Versorgung der zahlreicher werdenden Bevölkerung wurde bereits ab 1895 Hilfsprediger hier eingesetzt.[4] Die Orte für das neue Kirchspiel wurden aus den Pfarrgemeinden Jedwabno (1938 bis 1945 Gedwangen), Passenheim (polnisch Pasym) und Ortelsburg(Szczytno) abgezweigt.[1] Bis 1945 gehörte es zum KirchenkreisNeidenburg (polnisch Nidzica) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1925 zählte es 1800 Gemeindeglieder. Die Kirche war patronatlos und es bestand Gemeindewahl.
An der Pfarrkirche Neuhof amtierten bis 1945 als evangelische Geistliche:[4]
Max Emil Oskierski, 1895–1897
Paul Hermann Rudolf Link, 1897
Hermann J. Winarski, 1898–1917
Albert Koßmann, 1920–1927
Andreas Needra, 1928–1929
Johann Eisenschmid, 1929–1936
Helmut Franz Karwinski, ab 1936
Herbert Godzik, 1941–1945
Joachim Nelius, 1943–1944
Römisch-katholisch
Vor 1945 war die katholische Minderheit der Neuhofer Region in die Pfarrgemeinde in Jedwabno (1938 bis 1945 Gedwangen) eingegliedert. Nach 1945 siedelten hier jedoch viele Neubürger, meist Polen katholischer Konfession, und beanspruchten das bisher evangelische Gotteshaus als Kirche. Am 1. Juli 1998 schließlich wurde in dem inzwischen Nowy Dwór genannten Ort die römisch-katholische PfarreiŚw. Wojciecha errichtet.[6] Sie gehört zum DekanatPasym(Passenheim) im Erzbistum Ermland.