Unter dem Namen Squeezebox wurden bis 2012 eine Reihe von Netzwerk-Musikplayern der Firma Logitech vertrieben. Ursprünglich entwickelt wurden die Player bei der Firma SlimDevices, welche dann durch Logitech übernommen wurde.
Ab der Version 3 können unter anderem auch eine Reihe von populären Musikdienstleistern wie Pandora, Slacker (Musikdienst), Napster, SomaFM, Mediafly, Live365, Rhapsody, Last.fm, Spotify, Deezer und Sirius genutzt werden.
Sowohl die Serversoftware als auch große Teile der Firmware der Player sind unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht[1][2] und können vom Nutzer entsprechend erweitert werden.
Auch gibt es reine Software-Player, die auf Computern oder mobilen Endgeräten (Telefon oder Touchpad) Musik abspielen können.
Es bestehen zwei verschiedene Betriebsmodi der Box:
In Verbindung mit einem von Logitech bereitgestellten Internetserver ohne einen im eigenen Netzwerk betriebenen Server (nicht mehr möglich seit März 2024 auf Grund Abschaltung der Server durch Logitech)
Die erste Generation der Squeezebox benötigt einen Logitech Media Server zum Betrieb. Es wird nur das MP3-Format unterstützt. Andere Formate werden zur Laufzeit auf dem Logitech Media Server in MP3 konvertiert und an den Player übertragen. Die Netzwerkanbindung erfolgt via fester Ethernet-Verbindung.
Squeezebox (November 2003)
Die zweite Generation des Players, auch SB1 genannt, benutzt das gleiche Display wie der SliMP3, wurde jedoch um einige Fähigkeiten erweitert:
Die dritte Generation der Squeezebox unterstützt nun auch FLAC, WMA, Ogg hat ein erweitertes 320 × 32-Pixel-Display und 802.11g-WLAN-Unterstützung.
Squeezebox Classic (SB3) (November 2005)
Die SB3 ist der Squeezebox2 hardwareseitig sehr ähnlich, ist aber in einem moderneren Gehäuse untergebracht und kommt mit einer neuen Fernbedienung.
Transporter (September 2006)
Der Transporter ist ein auf Audiophile abgestimmtes Modell im 19"-Rackgehäuse. Im Vergleich zur Squeezebox Classic werden auch Sampleraten bis 96 kHz unterstützt, es kommt ein zweites erweitertes Display zum Einsatz und die Bedienung kann auch über ein Drehrad in der Mitte der Front (Transnav) erfolgen. Die Audiofähigkeiten wurden außerdem durch den Einsatz hochwertiger DA-Wandler aufgewertet. Für den professionellen Betrieb weist das Modell außerdem entsprechende AES/EBU- und XLR-Anschlüsse auf.
Transporter SE
Der Transporter SE ist eine abgewandelte Version des Transporters ohne großes Bediendrehrad in der Mitte der Front. Die sonstigen Daten entsprechen dem Transporter.
Squeezebox Duet (Januar 2008)
Die Squeezebox Duet führt ein neues Bedienkonzept mit einer abgesetzten intelligenten Fernbedienung ein – den Squeezebox Controller. Die Squeezebox selber, in dem Fall der Squeezebox Receiver, besitzt kein eigenes Display.
Über den Squeezebox Controller war ein komfortables Navigieren durch die Musiksammlung möglich. Auch besaß er eigene Wiedergabemöglichkeiten mit einem integrierten Kopfhöreranschluss. Der Squeezebox Receiver stellte als eigenständiges Gerät den Anschluss zur Stereoanlage sicher. Er kann auch alleine betrieben werden und etwa über den Logitech Media Server gesteuert werden.
Inzwischen ist der Squeezebox Controller durch die Einführung von Smartphoneapps, die dessen Aufgabe übernehmen können, obsolet und die Produktion der Duet wurde eingestellt.
Squeezebox Boom (August 2008)
Die Squeezebox Boom erweitert die Squeezeboxreihe um ein mit eigenen Stereolautsprechern bestücktes Modell. Es beinhaltet einen DSP und einen hochwertigen digitalen Verstärker.[3]
Squeezebox Radio (September 2009)
Das Squeezebox Radio entspricht der Mono-Konfiguration der Squeezebox Boom mit einem kleinen 2,4"-Farbdisplay. Für das Squeezebox Radio ist ein Zubehörkit erhältlich, welches eine Fernbedienung und einen Akkupack[4] enthält, mit dem es auch ohne Netzanschluss betrieben werden kann. Das nachfolgende Gerät wurde mit geänderter Firmware und integriertem Akkupack 2012 unter dem Namen UE Smart Radio vorgestellt.
Squeezebox Touch (April 2010)
Die Squeezebox Touch ist der funktionelle Nachfolger der Squeezebox 3.
Erweiterte Fähigkeiten gegenüber der Squeezebox 3 sind unter anderem:
Möglichkeit des Abspielens direkt von einer Speicherkarte oder USB-Festplatte. Die Squeezebox Touch fungiert damit als eigener Server[5]
Unterstützung von Audio-Sampleraten bis 96 kHz
Squeezebox Software Player
SoftSqueeze
SoftSqueeze ist ein Software-Player, der in Java programmiert wurde und damit auf jedem Rechner läuft. Somit ist dieser Player eine Ergänzung zu den Hardware-Playern.
SqueezePlay
SqueezePlay ist die Desktop-Version der Squeezebox-Controller-Software. Es liefert den Audio-Player mit ähnlichem Look & Feel wie das Squeezebox User Interface. SqueezePlay läuft auf Mac, Windows and Linux. Es ist der Nachfolger von SoftSqueeze und basiert auf der SqueezeOS-Software-Plattform.
SqueezePlayer (Android)
SqueezePlayer ist ein Squeezebox-Software-Player für das Android-Betriebssystem.
Squeezecast (iOS)
Squeezecast ist ein Squeezebox-Software-Player für das Apple-iOS-Betriebssystem.
Kritik / Weiterentwicklung
Die Squeezebox-Reihe wird vielfach wegen ihrer fehlenden nativen UPNP/DLNA-Unterstützung kritisiert (ein laufender Logitech Media Server im Netzwerk kann diese jedoch über den Umweg des Servers bereitstellen). Besonders positiv fallen dagegen die Squeezeboxen aufgrund ihrer guten Audioqualität und des quelloffenen Systems, welches durch zahlreiche Software-Plugins erweitert werden kann, auf.[6] Nach der Produktionseinstellung der Original Squeezebox-Hardware wird die Software durch eine aktive Community[7] weiterhin gepflegt und ist für Microsoft Windows, Debian und Mac OS X, sowie für den Raspberry Pi und verschiedene NAS-Hardware kostenlos verfügbar. Während im Zuge der Aufgabe der Firmwareentwicklung durch Logitech mehrere Jahre lang keine Fortentwicklung der Firmware erfolgt war, hat die Fortentwicklung der Firmware zwischenzeitlich die Community übernommen und seit Dezember 2020 werden in regelmäßigen Abständen Firmware-Updates für den Squeezebox Controller, das Squeezebox Radio und die Squeezebox Touch veröffentlicht. Die fehlende Verfügbarkeit neuer Original-Hardware wird durch Software-Player kompensiert, verbreitet ist insbesondere die Nutzung eines Raspberry Pi als Squeezebox-Client. Daneben gibt es seit 2021 auch wieder eine Produktion von Squeezebox kompatibler Hardware auf Basis von ESP32-Controllerboards.[8]
Logitech kündigte im Januar 2024 an, die von ihnen betriebenen Server im Februar 2024 abzuschalten.[9], was im März 2024 umgesetzt wurde. Der Betrieb einer Squeezebox erfordert nun den Betrieb eines eigenen Servers, wozu jedoch bereits ein Raspberry Pi ausreicht. Die im Zuge der Abschaltung der Logitech-Server weggefallene Unterstützung für die Musikdienste Tidal, Pandora und Deezer wurde von freien Entwicklergemeinschaft innerhalb von wenigen Wochen durch die Veröffentlichung kostenfreier, nicht auf die von Logitech betriebenen Server angewiesener Server-Plugins für die genannten Musikdienste wieder hergestellt. Gleichzeitig wurde auf Grundlage einer Abstimmung innerhalb der Community nach dem Wegfall der Unterstützung durch Logitech die Serversoftware Logitech Media Server unter Beibehaltung des Akronyms LMS in Lyrion Music Server[10] umbenannt.