In den 1960er Jahren wurden Häuser auf einer Fläche von mehreren 100 Acres in den Bostoner Stadtteilen South End, Roxbury und Jamaica Plain planiert, um Platz für ein neu geplantes, 7,4 km langes Teilstück der Interstate 95 mit der Bezeichnung Southwest Expressway zu schaffen. Die umfangreichen Abrissarbeiten riefen jedoch große Proteste in der Bevölkerung hervor, woraufhin die Interstate 95 mit der Massachusetts Route 128 zusammengelegt und die bereits bestehende Trasse zu einem Park umfunktioniert wurde.[1]
Die Proteste zwangen den damaligen Gouverneur Francis W. Sargent dazu, das Highway-Projekt im Jahr 1969 einzustellen. Er setzte sich danach insbesondere auf Bundesebene dafür ein, die Gesetze so zu ändern, dass mehr Geldmittel für Projekte des ÖPNV (beispielsweise U-Bahnen und Light-rail-Strecken) zur Verfügung gestellt werden können.[2]Sargent war mit seinem Anliegen erfolgreich: Im Jahr 1973 verabschiedete der Kongress der Vereinigten Staaten die sog. Interstate Transfer Option, die es einem Bundesstaat erlaubte, eigentlich für Highways vorgesehene Bundesmittel auf ÖPNV-Projekte umzuwidmen.[3]
Der Bau des Parks wurde auf der Basis dieser neuen Möglichkeiten mit dem Projekt zur Verlegung der Orange Line zusammengeführt.[1][4][5] Da bereits vor dem Aus für das Highway-Projekt entlang der geplanten Route Grundstücke gekauft und Gebäude abgerissen worden waren, blieb die Trasse für fast zehn Jahre eine Narbe im Stadtbild. Einwohner begannen damit, auf den Freiflächen Gemeinschaftsgärten anzulegen. Als es davon immer mehr gab und die Trasse immer grüner wurde, führte dies im Jahr 1978 zum Baubeginn des Parks.[6][1][3] Die ersten Teilstücke des heutigen Parks wurden 1987 eröffnet. Drei Jahre später konnte der vollständige Park am 5. Mai 1990 im Rahmen einer großen Eröffnungsfeier den Bürgern übergeben werden.[5]
↑Oliver Gillham, Alex S. MacLean: The Limitless City. a primer on the urban sprawl debate. Island Press, Washington, D.C. 2002, ISBN 978-1-55963-833-3 (Online in der Google-Buchsuche).
↑ abLawrence W. Kennedy: Planning the city upon a hill. Boston since 1630. University of Massachusetts Press, Amherst 1992, ISBN 978-0-87023-923-6, S.199 (Online in der Google-Buchsuche).
↑Alexander Garvin: The American city. what works, what doesn't. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 978-0-07-137367-8, S.74 (Online in der Google-Buchsuche).