Sorabistik

Die Sorabistik ist die Wissenschaft von der sorbischen Sprache und Literatur.

Gegenwart

Das einzige universitäre Sorabistik-Institut in Deutschland befindet sich an der Universität Leipzig (Institut für Sorabistik; Institut za sorabistiku). Als außeruniversitäre wissenschaftliche Einrichtung beschäftigt sich zudem das Sorbische Institut (Serbski institut) in Bautzen mit sorabistischen Themen und gibt halbjährlich die Fachzeitschrift Lětopis heraus. An der Universität Potsdam erscheint außerdem die Druckreihe Potsdamer Beiträge zur Sorabistik.[1]

In der deutschen Hochschulpolitik ist die Sorabistik als Kleines Fach eingestuft.[2]

Geschichte

In Prag wurde seit dem 19. Jahrhundert an der Karls-Universität sorbische Sprache und Literatur gelehrt, zuerst durch Adolf Černý. Seit 1933 gab es eine Professur für Josef Páta.

Die Geschichte der institutionellen Sorabistik in Deutschland begann erst mit der Gründung des Instituts für sorbische Volksforschung in Bautzen und des Instituts für Sorabistik in Leipzig in den 1950er Jahren. Diese Forschungen und Studien sind an der Leipziger Universität weltweit einmalig und gelten auch sonst wegen ihrer Seltenheit als ein Orchideenfach.

Doch im Unterschied zu vielen anderen seltenen Fächern werden Absolventen zumindest in der brandenburgischen Niederlausitz und in der sächsischen Oberlausitz dringend gebraucht, denn die dortige sorbischsprachige Bevölkerung genießt in Deutschland einen anerkannten sprachlichen Minderheitsstatus. Etwa 20.000 bis 40.000 Menschen erhalten in den Schulen für ihre Kinder auch staatlich garantierten Sorbischunterricht.

Literatur

  • Wilhelm Zeil: Sorabistik in Deutschland: eine wissenschaftsgeschichtliche Bilanz aus fünf Jahrhunderten, Bautzen 1996, ISBN 3-7420-1679-2
Wiktionary: Sorabistik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. siehe [1] Potsdamer Beiträge zur Sorabistik, abgerufen am 19. August 2018
  2. Arbeitsstelle Kleine Fächer: Sorabistik auf dem Portal Kleine Fächer (Memento des Originals vom 16. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kleinefaecher.de, abgerufen am 23. April 2019