Die Christenverfolgung unter Diokletian oder anderen Kaisern bildete oft den Hintergrund für Hagiographien frühchristlicher Soldatenheiliger. In diesen Hagiographien bekehrt sich meist ein römischer Soldaten zum Christentum. Er erlitt die Folter, hielt ihr aber wunderbarerweise stand und verweigerte sowohl das Darbringen von Opfern im Kaiserkult als auch den Abfall vom Glauben. Mit dem Erleiden des Martyriums wird er zum „Kämpfer Christi“. In der Spätantike zeichneten andere christliche Hagiographen wie Sulpicius Severus anhand der des Martin von Tours auch ein Frömmigkeitsbild mit eher militärkritischen Zügen, das den gewandelten geistigen, politischen und sozialen Idealen einer post-römischen Gesellschaft Rechnung trägt.
Das Vorbild für den Streiter Christi und den Schutzpatron der Soldaten stellt der Erzengel Michael dar. Der hl. Michael war deshalb seit 955 Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und gilt auch als Schutzpatron Deutschlands.
In der Orthodoxie hat die Verehrung von Soldatenheiligen im Großen und Ganzen eine ausgeprägtere Form angenommen als in der Westkirche, zumal Byzanz von militärischen Krisen erschüttert war. Sie erscheinen in der Ikonographie meist mit Waffen und Harnischen ausgestattet. Die bekanntesten sind die hll. Georg, der in der Ostkirche als Erzmärtyrer gilt, Demetrios (beide auf Ikonen häufig zusammen dargestellt, beritten oder zu Fuß), und Theodor Tiro, der den Beinamen „der Rekrut“ trägt. Die heiligen Fürsten Boris und Gleb gelten seit bei der Bekehrung der Slawen in der Orthodoxie als Soldatenheilige.
Verbreitet ist die Darstellung des hl. Georg als aktiver Kämpfer, Sieger und Triumphator, während Darstellungen der hll. Sebastian und Mauritius zumeist das Erleiden des Martyriums zum Gegenstand haben.
Heilige, die auch als Schutzpatrone des Militärs gelten
John Edward Damon, 2003. Soldier Saints and Holy Warriors: Warfare and Sanctity in the Literature of Early England. (Burlington (VT): Ashgate Publishing Company) ISBN 0-7546-0473-X
Paul Werner Roth, Soldatenheilige, Graz, Wien, Köln: Verl. Styria, 1993, ISBN 3-222-12185-0