Schriftliche Zeugnisse über das Leben des Demetrios finden sich erst seit dem 9. Jahrhundert. Er soll demnach ein Sohn aus einer einflussreichen römischen Familie gewesen sein, der um 306, während der Christenverfolgungen unter Diokletian oder Maximinus Daia, in Thessaloniki getötet wurde, indem man ihn mit Speeren durchbohrte, weil er sich weigerte, seine Glaubensbrüder zu verfolgen. In späterer Zeit, als sich sein Bild zum Soldatenheiligen wandelte, wurde ihm zugeschrieben, ein römischer Soldat oder gar Statthalter der Provinz Achaea gewesen zu sein.
Die ersten Hinweise auf eine Heiligenverehrung des Demetrios datieren aus der Zeit um 150 Jahre nach seinem angenommenen Tod. Die Basilika Hagios Demetrios in Thessaloniki, Zentrum der Demetriosverehrung, stammt aus dem 5. Jahrhundert. Dort sind auch seine Reliquien verwahrt, die jedoch erst spät aufgefunden wurden. Als Schutzheiliger der Stadt Thessaloniki soll er sie mehrfach vor Eroberung geschützt haben.[1] In Bulgarien und der Kiewer Rus wurden ihm zahlreiche Kirchen geweiht (Demetrioskirche).
Er war einer der Schutzpatrone der Kreuzzüge neben dem Heiligen Georg. Er ist auch heute noch ein Schutzheiliger der Soldaten.[2]
Heute wird Demetrios weiterhin besonders in den orthodoxen Kirchen verehrt. Der Feiertag des Heiligen Demetrios ist der 8. Oktober (katholisch) bzw. der 26. Oktober (orthodox).
Auf Darstellungen findet er sich als junger Mann in der Tracht der römischen Oberschicht, aber auch als Legionär oder Ritter. Teilweise ist im Hintergrund der Weiße Turm von Thessaloniki (16. Jahrhundert) zu erkennen.
Paul W. Roth: Soldatenheilige. Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1993, ISBN 3-222-12185-0
Eugenia Russell: St Demetrius of Thessalonica. Cult and Devotion in the Middle Ages. Peter Lang, Oxford 2010, ISBN 978-3-0343-0181-7.
James C. Skedros: Saint Demetrios of Thessaloniki. Civic Patron and Divine Protector, 4th-7th Centuries. (Harvard Theological Studies), Trinity Press International, 1999.
Einzelnachweise
↑Ausführlich dargestellt in den Miracula Sancti Demetrii („Wunder des heiligen Demetrios“) aus dem 7. Jahrhundert.