Sipoo war einst fast völlig schwedischsprachig. Durch den starken Zuzug aus anderen Landesteilen ist Sipoo aber seit 2003 mehrheitlich finnischsprachig. Heute sprechen 58 % der Bevölkerung Finnisch und 40 % Schwedisch. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Siedlungszentren Box, Martinkylä/Mårtensby, Söderkulla, Talma/Tallmo, Västerskog und Nikkilä/Nickby. Die meisten Bewohner Sipoos arbeiten in Helsinki.
Geschichte
Archäologische Funde gibt es in Sipoo bereits aus der Stein- und Bronzezeit. Im 11. bis 13. Jahrhunderts bestand an der Mündung des Sipoo-Flusses eine Festung und ein Marktplatz. Erstmals wird Sipoo im Jahr 1352 urkundlich erwähnt. Die Feldsteinkirche von Sipoo stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Im 17. Jahrhundert wurden zahlreiche Landsitze adliger Familien.
Gemeindereform 2009
Gemäß einer Entscheidung der finnischen Regierung wurde Anfang 2009 gegen den Willen von Sipoo ein ca. 30 km² großes Gebiet aus dem südwestlichen Sipoo herausgelöst und der Stadt Helsinki zugeschlagen. Die Stadt Helsinki hatte ursprünglich die Herausgabe von ca. 50 km² gefordert. Eine Beschwerde der Gemeinde Sipoo gegen die Entscheidung der Regierung wurde im Januar 2008 vom Obersten Verwaltungsgericht abgewiesen. Vorausgegangen waren jahrzehntelange Streitigkeiten zwischen Helsinki und Sipoo über die Frage, ob und inwieweit sich Sipoo am Wachstum der Hauptstadtregion beteiligen müsse. Die Verschiebung der Gemeindegrenze soll es Helsinki ermöglichen, die städtische Bebauung in das bislang ländlich gebliebene Gebiet auszudehnen.[3]