Das Orchester wurde von 2004 bis 2016 von Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka geleitet, ab 2009 nur noch als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters,[1] ab 2014 wiederum in Doppelfunktion als Generalmusikdirektor und Opernintendant.[2] Pläne, das Wuppertaler A-Orchester mit den Bergischen Symphonikern zu fusionieren, wurden 2011 vom Rat der Stadt abgelehnt.[3] Im Jahr 2012 feierte das SOW sein 150-jähriges Bestehen. Seit Januar 2013 sind die Mitwirkenden Teil der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH. 2016 übernahm Julia Jones mit einer Option auf fünf Jahre als Generalmusikdirektorin die Leitung des Orchesters.[4] Im Juli 2020 gab das Orchester die Berufung von Patrick Hahn als künftigen Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal ab der Saison 2021/22 bekannt. Der bei Amtsübernahme 26-jährige Österreicher gilt derzeit als jüngster GMD im deutschsprachigen Raum.[5]
Spielstätten
Die Historische Stadthalle Wuppertal, mit ihrer hervorragenden Akustik heutiger Hauptveranstaltungsort fast aller Konzerte, wurde durch das Orchester unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Richard Strauss im Jahr 1900 eingeweiht. Entstanden als Repräsentationsbau des damals eigenständigen Elberfelds, blieb es als einziger historischer Veranstaltungsort Wuppertals im Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt. Ausgestattet mit einer der größten Orgeln Deutschlands, einem 190 m² großen Bühnenraum und ca. 1.550 Sitzplätzen ist sie übereinstimmenden Expertenmeinungen zufolge akustisch eines der besten Konzerthäuser Europas, gleichrangig mit dem Leipziger Gewandhaus, dem Wiener Musikverein oder den Tonhallen in München und Zürich.
Das Opernhaus Wuppertal ist ein ursprünglich als Stadttheater Barmen 1905 errichteter und zuletzt 2009 generalsanierter Theaterbau mit rund 700 Sitzplätzen, der heute die Hauptspielstätte der Wuppertaler Bühnen und des Tanztheaters Pina Bausch bildet.
Education-Programm
Neben den zahlreichen Sinfoniekonzerten widmet sich das Sinfonieorchester Wuppertal seit einiger Zeit mit seinem Education-Programm der jungen Generation von Konzertbesuchern. Die Schulkonzert-Reihe wird in projektbezogenen Workshops für Lehrer sowie mit Besuchen der Orchestermusiker in den Schulen vorbereitet. In der Reihe Solist in der Schule besuchen die Solisten der Sinfoniekonzerte vorab Schulklassen der Oberstufe und stellen sich und ihr Werk vor. Die moderierten Familienkonzerte runden das Education-Profil ab.
Konzertreisen
Neben jährlichen Gastspielen in Mailand führten Konzertreisen das Ensemble unter anderem nach Paris, Breslau, Turin, Rom und Amsterdam. 2007 fand ein gefeierter Auftritt gemeinsam mit dem Saxophonisten Branford Marsalis beim Ravello-Festival statt. Außerdem führten das Orchester zwei Tourneen nach Japan: 2007 mit fünf Konzerten im Raum Tokio und 2010 mit insgesamt zehn Konzerten in 14 Tagen unter anderem in Nagoya, Nishinomiya, Matsumoto, Kurashiki, Fukuoka und Tokio. Im Rahmen der ersten Tournee entstanden zwei neue CDs: Tschaikowskys Pathétique und Bruckners 7. Sinfonie. Vor der zweiten Tournee wurden zwei weitere Aufnahmen eingespielt: Mahlers Fünfte Sinfonie sowie Orchestermusik aus dem Ring des Nibelungen. Diesen voraus gingen zahlreiche CD-Produktionen, darunter die preisgekrönte Rubinstein-Einspielung, die 2003 einen Echo-Klassik gewann. Im August 2011 gaben das Orchester unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka ihr Debüt im ausverkauften Concertgebouw Amsterdam.
Anton Reicha: Konzertante Symphonie G-Dur, Ouvertüre D-Dur, Sinfonie Es-Dur op. 41; Ida Bieler (Violine), Jean-Claude Gérard (Flöte), Peter Gülke (Dirigent), 1995
Trompetenkonzerte von Alexander Arutjunjan, Joseph Haydn und Giuseppe Torelli, Johann Sebastian Bach: Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51, Kantate für Sopran, Trompete, Streicher und B. c.; Uwe Komischke (Trompete), Stefan Klieme (Dirigent), 1997
Felix Draeseke: Klavierkonzert op. 36, Symphonie Nr. 1 op. 12; Claudius Tanski (Klavier), George Hanson (Dirigent), 1999
Max Bruch: Violinkonzert Nr. 3 d-Moll op. 58, Symphonie Nr. 2 f-Moll op. 36; Andreas Krecher (Violine), Gernot Schmalfuß (Dirigent), 1999
Max Bruch: Schwedische Tänze op. 63, Serenade für Streichorchester op. posth., Schön Ellen op. 24; Claudia Braun (Sopran), Thomas Laske (Bariton), Kantorei Barmen-Gemarke, George Hanson (Dirigent), 2002
Anton Rubinstein: Don Quixote op. 87, Ballettmusik aus Der Dämon, Konzert für Violoncello und Orchester; Alban Gerhardt (Violoncello), George Hanson (Dirigent), 2003
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur; Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2007
Peter Tschaikowski: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (Pathétique); Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2007
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120; Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2008
Richard Strauss: Sinfonia domestica op. 53; Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2009
Richard Wagner: Orchestermusik aus Der Ring des Nibelungen, Eine Faust-Ouvertüre; Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2010
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5; Toshiyuki Kamioka (Dirigent), 2010