Desue wurde 1991 in Hamburg geboren. Sein Vater stammt aus der Elfenbeinküste. Im Alter von fünf Jahren lebte Desue dort ein Jahr lang. Als der Bürgerkrieg ausbrach kehrte er nach Hamburg zu seiner Mutter zurück.[4] Im Juli 2009 eröffnete er den YouTube-Kanal HalfcastGermany. In seinem ersten erfolgreichen Video kritisiert er die Internetplattform SchülerVZ.[4]
2013 berichteten das ZDF und der Spiegel über ihn.[9] Desue hat keine Ausbildung und verdient seinen Lebensunterhalt ausschließlich über YouTube.[9][10] Er gehört zum YouTube-Netzwerk TubeOne Networks. 2015 spielte er die Rolle des Helmut im Spielfilm Kartoffelsalat – Nicht fragen!.
Im Juni 2016 verließ Desue Köln und zog nach Miami.[11] Von dort aus produzierte er weiterhin Webvideos. 2017 kehrte er mit seiner Freundin, die er in Miami kennengelernt und mit der er dort bereits zusammengelebt hatte, in seine Heimatstadt Hamburg zurück. Ende 2019 wanderte er nach Dubai aus, wo er seitdem lebt.[12]
Kontroversen
2016 half Desue Leon Machère, bei einem YouTube-Event den YouTuber MiiMii, der Leon Machére des Öfteren wegen seiner Fake-Videos kritisiert hatte, zu verfolgen und ihm die SD-Karte seiner Kamera zu stehlen. Es fielen Aussagen wie: „Wenn hier keine Kinder wären, würden wir dich schlagen“. MiiMii machte das Verhalten der YouTuber in einem Video öffentlich,[13] seine Aussagen konnten durch ein Video und zwei Zeugenaussagen gestützt werden.
Desue veröffentlichte 2019 zwei Videos, in denen er vorgab, sich im Darknet 10.000 Euro zu beschaffen und das Falschgeld bei einer bestimmten Anzahl von Likes für einen Einkauf zu verwenden.[14] Daraufhin wurden in seiner Wohnung 9850 Euro des vermeintlichen Falschgeldes von Ermittlern konfisziert.[15] Anfang 2020 musste Desue sich dafür vor Gericht verantworten. Da ihm keine vorsätzliche Straftat nachgewiesen werden konnte, forderte die Hamburger Staatsanwaltschaft Freispruch.[14] Vor Gericht gab Desue an, sein Kanal sei fiktiv und dass seine Videos nur der Unterhaltung dienten.[16]
Wenige Wochen später fiel Desue mit seiner sogenannten „Instagram University“ erneut negativ auf. Dabei handelte es sich um eine Website, die gegen Bezahlung Online-Kurse anbot.[17][18] Die Website drehte sich um Desues Luxusleben und das angebliche Konzept, das hinter seinem Erfolg steckt.[19] So vermittelte er etwa in seinem Vorstellungsvideo den Eindruck, dass es ihm jeder gleich tun kann, wenn man sich nur den Zugang zu seinem „geheimen“ Erfolgsrezept erkaufe.[17] Laut Recherchen von Offen un’ ehrlich verbirgt sich zudem hinter der „Instagram University“ durch das Anbieten eines Affiliate-Programms eine Strategie, die dem Betrugsmodell des Schneeballsystems gleicht.[17]
Desue gehörte auch zu den Influencern, die Mitte 2020 für eine Spendenaktion Werbung gemacht hatten, die sich als Fake herausstellte.[20] Die Scheinorganisation hatte versucht, Team Trees und die Arbour Day Foundation zu imitieren, was dazu beitrug, dass die Influencer im Glauben agierten, es handle sich um eine seriöse Spendenorganisation.[21] Mit Hilfe der Fans wurden über die Plattform GoFundMe 10.000 Euro gesammelt. Die Spendenplattform gab später an, das an die Scheinorganisation gerichtete Geld an die Spender zurückzuzahlen.[20]
Der Satiriker Jan Böhmermann kritisierte in einem Beitrag im ZDF Magazin Royale unter anderem, dass deutsche Influencer, zu denen auch Desue gehöre, mit deutscher Reichweite in Dubai Geld verdienen würden, aber keine Steuern zahlen müssten.[22] Außerdem muss in Dubai laut Böhmermann eine Lizenz unterschrieben werden, die verbietet, sich zu religiösen oder politischen Themen oder über Staatsoberhäupter zu äußern. Dubai müsse in Beiträgen ausschließlich positiv dargestellt werden. Hierdurch würde sich Desue einer strengen Zensur eines Unrechtsstaates unterwerfen. Desue hatte, nachdem die Stadt Hamburg rechtlich wegen des Vortäuschens einer Straftat gegen ihn vorgegangen sei, als Grund für die Auswanderung angegeben, er könne in Deutschland nicht frei über den Inhalt seiner Videos bestimmen.[23] Böhmermann warf ihm deshalb eine Doppelmoral vor, weil er in Dubai den Inhalt seiner Videos erst recht nicht frei bestimmen könne und den Schritt wegen seiner eigenen finanziellen Vorteile gegangen sei.