Durch zwei weitere kinderlose Ehen seiner Mutter mit Pfalzgraf Hermann II. von Lothringen (†1085; Ezzonen) und danach mit Pfalzgraf Heinrich II. von Laach (†1095) erlangte Siegfried nach dem Tod Heinrichs, der ihn adoptiert hatte, 1097 das Amt des rheinischen Pfalzgrafen. Anschließend erbaute er die Burg Cochem an der Mosel.
Unter dem Eindruck des erfolgreichen Ersten Kreuzzugs soll Siegfried auch eine Jerusalemfahrt unternommen haben[1]. Danach erneuerte er 1112 die Gründung der Abtei Laach (nach 1863 Abtei Maria Laach), die bereits 1093 von seinem Stiefvater Pfalzgraf Heinrich II. von Laach begonnen worden war, nach dessen Tod 1095 aber eingestellt wurde.
1112 starb Graf Ulrich II. von Weimar-Orlamünde (1070–1112), ohne Nachkommen. Auf Grund seiner Abstammung von Adelheid von Orlamünde erhob Siegfried Anspruch auf die Grafschaft, geriet aber dadurch in Konflikt mit Kaiser Heinrich V. (1106–1125). Einen Überfall auf Siegfried durch kaiserliche Parteigänger an der Teufelsmauer bei Warnstedt unweit von Thale am 21. Februar 1113 überlebte der Pfalzgraf schwer verletzt, starb aber bald darauf am 9. März. Siegfried hinterließ die unmündigen Söhne Siegfried II. (1107–1124) und Wilhelm (1112–1140) aus seiner Ehe mit Gertrud, Tochter des Grafen Heinrich von Northeim. Die Pfalzgrafschaft ging den Askaniern zunächst verloren, bis sie im Jahr 1125 Wilhelm mit Hilfe seines Stiefvaters Otto I. von Salm-Rheineck, dem Schwager des Kaisers Lothar III., wiedererlangen konnte.
Nachkommen
Aus der Ehe mit Gertrud von Northeim gingen drei Kinder hervor:
Lutz Partenheimer: Die Rolle der Frauen beim Aufstieg der frühen Askanier, in: Die frühen Askanier. Protokoll der Wissenschaftlichen Konferenzen zur politischen und territorialen Herrschaftsgeschichte sowie den sozialen und kulturhistorischen Aspekten der frühen Askanier-Zeit am 19./29. Mai 2000 in Aschersleben/Ballenstedt und am 25. Mai in Bernburg (= Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts, H. 28), Halle 2003, S. 254–274, hier: S. 257 ff.
Institut für fränkisch-pfälzische Geschichte und Landeskunde: Pfalzgrafen und Kurfürsten - 12. Jahrhundert. Universität Heidelberg, 11. Februar 2012, abgerufen am 22. August 2012.