Die Sick AG mit Sitz in Waldkirch (Breisgau) ist ein weltweit agierender Hersteller von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 12.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 2,3 Mrd. EUR.[2]
1946 wurde das Unternehmen von Erwin Sick (1909–1988) in Vaterstetten bei München gegründet. Durch Vorstellung des ersten serienreifen Unfallschutz-Lichtvorhangs auf der internationalen Werkzeugmaschinenmesse in Hannover gelang 1952 der wirtschaftliche Durchbruch. 1956 zog das Unternehmen von Vaterstetten nach Waldkirch. Zu diesem Zeitpunkt waren 25 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. 1972 erfolgte die Gründung der ersten Tochtergesellschaft in Frankreich. 1976 expandierte das Unternehmen nach Übersee und gründete eine weitere Tochtergesellschaft in den USA. Im Jahr 1988 starb Gründer Erwin Sick im Alter von 79 Jahren. Seine Frau Gisela Sick (1922–2024) übernahm ab diesem Zeitpunkt die Unternehmensführung als Hauptgesellschafterin.
Die Sick AG stellt Sensoren für die Fabrikautomation her, u. a. die Automobil-, Nahrungsmittel-, Verpackungs-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Zur Logistikautomation zählen Anwendungsbereiche wie z. B. Flughäfen, Verkehr, Handel- und Distributionszentren, Gebäudesicherheit und Häfen. Im Bereich der Prozessautomation werden Sick-Sensoren u. a. im Berg- und Schiffsbau, Kraftwerken und der Chemieindustrie verwendet.[3]
Produkte
Sick bietet Produkte zum Messen, Detektieren, Überwachen und Kontrollieren, Absichern, Verbinden und Integrieren, Identifizieren und Positionieren an.
Zum Produktportfolio zählen Lichtschranken und Lichttaster, induktive, kapazitive und magnetische Sensoren, magnetische Zylindersensoren, Automatisierungs-Lichtgitter, Distanzsensoren, Encoder, Motor-Feedback-Systeme, Füllstandssensoren, Drucksensoren, Temperatursensoren, Durchflusssensoren, Identifikationslösungen wie z. B. Barcodescanner und RFID-Leser, Laserscanner, optoelektronische Schutzeinrichtungen, Sicherheitsschalter, sichere Steuerungen, Farbsensoren, Kontrastsensoren, Lumineszenzsensoren, Gasanalysatoren, Staubmessgeräte, Ultraschall-Gasdurchflussmessgeräte und Verkehrssensoren.[4]
Nach eigenen Angaben investierte das Unternehmen 2023 rund 270 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung. Sick beschäftigt 1.760 Mitarbeiter weltweit im Bereich Forschung & Entwicklung.[2]
Allgemein
Fünf vom Unternehmen hergestellte Laserscanner, die zudem im Bereich Objektschutz (Security), Hafen und Robotik als Sensor benutzt werden, wurden auf dem fahrerlosen Auto Stanley eingesetzt, das 2005 den Darpa-Grand-Challenge gewann.
Von den 12.185 Mitarbeitern im Jahr 2023 waren 6.953 in Deutschland beschäftigt. Davon sind 345 Auszubildende.[2]
Im Mai 2012 installierte die Firma ein Thermoportal auf der österreichischen Seite des Karawankentunnels. Dieser Scanner misst die Bremsentemperatur der durchfahrenden Lkw und schlägt Alarm, wenn die Bremsen eines Wagens zu heiß geworden sind. Für diese Erfindung erhielt die Firma 2013 den Deutschen Innovationspreis im Bereich Gefahrguttransport.[5][6]
Mit mehr als 12.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen weltweit in 88 Ländern vertreten. Davon befinden sich Repräsentanzen in 40 Ländern und Vertretungen in 48 Ländern. Die Tochtergesellschaften sitzen in einigen Ländern Europas sowie in Kanada, USA, Südamerika, Australien, Nord- und Südafrika und Asien. Produziert wird in Deutschland, Ungarn, Malaysia und den USA.
Größere Auslieferungslager neben Deutschland betreibt SICK in China und den USA.[13]
Bilder
Hauptverwaltung der Sick AG in Waldkirch
Detailansicht einer deutschen Lkw-Maut-Kontrollbrücke. Das rundliche Gerät auf der rechten Seite ist ein 2D-Laserscanner der Firma Sick
Reflexlichtschranke der W12-3-Baureihe
Weblinks
Commons: Sick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑„Seit Mai 2012 gibt es auf der österreichischen Seite des Tunnels ein sogenanntes Thermoportal. Dabei handelt es sich um eine Art Galerie an der ein Thermoscanner angebracht ist, und dieser Scanner erkennt, wenn etwas mit den Bremsen der LKWs nicht stimmt. Wenn zum Beispiel die Bremsen eines Wagens heiß werden, dann schlägt der Thermoscanner Alarm und die Wagen, die betroffen sind, werden dann mittels einer Ampelstellung daran gehindert, in den Karawankentunnel einzufahren.“ Quelle: karawanken-tunnel.de
↑Namenssponsoring Messehalle 4. In: freiburg.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2016; abgerufen am 18. November 2016.