Durch ihre Arbeit in Mexiko wurde der Filmemacher Richard Foster auf sie aufmerksam. Er stellte sie 1982 ein, um sich um 20 Tiere zu kümmern, die für die Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über Wildtiere verwendet wurden. Als die Dreharbeiten abgeschlossen waren, musste sie entscheiden, was mit den Tieren geschehen sollte, die inzwischen an Menschen gewöhnt und damit für eine Auswilderung ungeeignet waren. Sie benannte die Anlage mit den Gehegen in Belize Zoo um, hängte Schilder an den Straßen auf und bat ein nahe gelegenes Restaurant, die Gäste zum Besuch des Zoos zu überreden, ohne die Resonanz abschätzen zu können.[2][3] Sie erkannte bald, dass die Vorstellung von der belizianischen Tierwelt oft mehr auf Mythen als Tatsachen beruhten und dass kaum ein Bewusstsein dafür bestand, dass die Zerstörung des belizianischen Regenwalds die Populationen der belizianischen Tiere bedrohte.[4] Mit dem Segen der Regierung von Belize, die keine finanzielle Unterstützung bieten konnte, sammelte sie Geld über Umweltgruppen, um den Zoo auf- und weiter auszubauen.[5]
1996 beherbergte der Zoo schon über 125 einheimische Tierarten.[6] Prominente wie der Singer-SongwriterJimmy Buffett und der Schauspieler Harrison Ford, der sie 1986 als Beraterin bei den Dreharbeiten zum Film Mosquito Coast kennen gelernt hatte, wurden zu Unterstützern des Zoos.[2] Sharon Matola wurde in der Presse als „Jane Goodall der Jaguare“ bekannt.[2][7] Der Namen des Zoos wurde auf Belize Zoo and Tropical Education Center ergänzt,[2] um die Bildungsaufgabe des Zoos zu betonen.[6]
Aktuell [2024] werden im Belize Zoo wieder mehr als 150 Tiere von 43 Wildtierarten gezeigt. Der Zoo empfängt wieder mehr als 60000 Besucher im Jahr und beschäftigt über 50 Belizer.[8]
Andere Arbeitsbereiche
Matola arbeitete ab 1992 beim BFBS-Radio in Belize. In der beliebten Tierserie „Walk on the Wildside“ stellte sie Flora und Fauna von Belize vor. Sie moderierte auch bis August 2011 eine wöchentliche Rock-and-Roll-Radioshow, die vom Airport Camp der British Army Training and Support Unit Belize (BATSUB) in Ladyville aus gesendet wurde.[3]
Matola kämpfte gegen die Errichtung des Chalillo-Damms am Macal in Belize; der Damm wurde jedoch schließlich zwischen 2002 und 2005 gebaut. Der Journalist und Autor Bruce Barcott beschrieb ihren Kampf 2008 in dem Buch „The Last Flight of the Scarlet Macaw: One Woman's Fight to Save the World's Most Beautiful Bird“.[9]
Matola schrieb auch Kinderbücher, in deren Mittelpunkt die EuleHoodwink steht.[2]
Privatleben
Matola war mit Jack Schreier verheiratet, die Ehe wurde aber geschieden. Sie hatte keine Kinder.[2] Sie nahm die belizische Staatsangehörigkeit an und wohnte auf dem Gelände des Zoos.[2] Sie erklärte den Harpienadler zu ihrem Lieblingstier.[2]
Sharon Matola starb am 21. März 2021 nach einem Herzanfall im Krankenhaus von Belmopan im Alter von 66 Jahren.[2]
Rezeption
In der Sendung „The Reef...and the Rainforest“ einer Episode der PBS-Serie „Return to the Sea“, wurde ein Interview mit Matola und Aufnahmen aus dem Belize Zoo gezeigt.
↑Bruce Barcott: The Last Flight of the Scarlet Macaw: One Woman's Fight to Save the World's Most Beautiful Bird. Random House, 2008, ISBN 978-1-4000-6293-5 (englisch).