Buffett wurde 1946 als Sohn von James Delaney Buffett Jr. und Mary Loraine Peets in der Nähe von Pascagoula, Mississippi geboren und wuchs in Alabama auf. Er absolvierte das College an der Auburn University und der University of Southern Mississippi in Hattiesburg, Mississippi, wo er 1969 seinen Abschluss in Journalistik machte. Im selben Jahr heiratete er Margie Washichek; das Paar ließ sich 1972 scheiden. Mit seiner zweiten Frau Jane bekam er zwei Töchter und adoptierte einen Jungen. Jimmy Buffett starb im September 2023 im Alter von 76 Jahren in Sag Harbor an den Folgen von Hautkrebs und eines Lymphoms.[1][2]
Karriere als Musiker
Buffett entschied sich, Country-Musiker zu werden, und zog nach Nashville, wo er zunächst Artikel für das Musikmagazin Billboard schrieb. Durch die dort geknüpften Kontakte konnte 1970 sein erstes AlbumDown to Earth und 1972 Highland Cumberland Jubilee veröffentlichen, mit mäßigem Erfolg bei den Kritikern. Nach seiner Scheidung zog er nach Key West in Florida.
1973 erschien das Album A White Sport Coat and a Pink Crustacean, ein Achtungserfolg, der vom Leben auf den Florida Keys erzählt. Der Durchbruch gelang Buffett 1974 mit der Single Come Monday, die sich in den US-Charts auf Rang 30 platzieren konnte. Buffetts Musikmischung aus Country, karibischen Klängen und eingängigen Pop-Melodien kam beim Publikum gut an; es folgten weitere erfolgreiche Veröffentlichungen. 1977 koppelte er aus dem Album Changes in Latitudes, Changes in Attitudes seinen größten Hit Margaritaville aus, 1978 folgte die Single Cheeseburger in Paradise aus dem Album Son of a Son of a Sailor.
1979 wandte sich Buffett mit dem Album Volcano mehr dem Mainstream-Rock zu, dem er in den folgenden Jahren einige weitere Alben in dieser Richtung folgen ließ; er konnte damit nicht an die Erfolge der vorherigen Platten anknüpfen. 1985 eröffnete er auf Key West das erste Restaurant seiner Kette Margaritaville. 1988 machte er wieder von sich reden, als er sich für sein Album Hot Water Gastmusiker wie Rita Coolidge, die Neville Brothers, James Taylor und Steve Winwood ins Studio holte. Anfang der 1990er Jahre gründete er seine Produktionsfirma Margaritaville, 1999 folgte das Label Mailboat Records.
2003 gelang Buffett mit dem Duett It’s Five O’Clock Somewhere zusammen mit Alan Jackson die erste Nummer-eins-Platzierung in den Country-Charts, der Song wurde mit einem Country Music Award und einem Grammy ausgezeichnet. Jimmy Buffetts 39. Album License to Chill stieg im Juli 2004 auf den ersten Platz der US-Popcharts. 2006 erschien neben einer Live-DVD mit dem Titel Live at Wrigley Field auch Buffetts Album Take the Weather With You, das im Oktober des Jahres Platz eins der amerikanischen Country-Charts belegte und sich auch kurzzeitig auf Platz 4 der Pop-Charts behaupten konnte. Im Dezember 2009 erschien das Album Buffet Hotel. In den Pop-Charts stieg es auf Platz 17 ein, bei den Rockalben auf Platz zwei und bei den Independent Albums auf Platz eins.[3]
2010 veröffentlichte Buffett eine weitere Doppel-Live-CD: Auf Encores sind 22 Stücke zu hören, die bei den Konzerten der Tourneen 2008 und 2009 als jeweils letzte Zugabe – größtenteils von Buffett solo oder in kleiner Besetzung – gespielt wurden. Die CD ist ausschließlich über seine eigene Internetseite sowie in den USA bei Walmart erhältlich.[4] In den Billboard-Charts erreichte Encores Platz 7.[5]
Sein 27. Studioalbum Songs from St. Somewhere erschien im August 2013. Als erste Single wurde Too Drunk to Karaoke ausgekoppelt, ein Duett mit Toby Keith. Ebenfalls als Gastmusiker vertreten sind Mark Knopfler und Emilio Estefan, der Ehemann von Gloria Estefan, sowie die kolumbianische Sängerin Fanny Lú.[6] Sein letztes Studioalbum war das Weihnachtsalbum Tis the Season (2016); 2017 erschien dann Buried Treasure: Volume One, eine Zusammenstellung von bislang unveröffentlichten Aufnahmen aus der Anfangszeit des Musikers.
Weiterhin erfolgreich waren seine Liveauftritte. Buffett hatte eine treue Fanbasis, die er als „Parrotheads“ (Papageienköpfe) oder „Landsharks“ (Landhaie) bezeichnet. Nach einer Auswertung von Billboard der „Top Touring Artists of the Decade“ erzielte er in den Jahren 2000 bis 2009 einen Bruttoumsatz von mehr als 215 Millionen US-Dollar und steht damit auf dem 22. Platz.[7] Eine Berechnung der Ticketagentur Pollstar sieht ihn in ganz Nordamerika mit einem Umsatz von 285,8 Millionen Dollar auf Platz 10.[8]
Er gab in dieser Zeit fast 200 Shows mit mehr als 4,5 Millionen Zuschauern. Die meisten Konzerte gab Buffett in den USA.[9] In Europa trat er nur in London (1997 und 2009)[10] sowie in Paris auf, wo er ab 2007 beinahe jährlich im September Konzerte spielte.[11]
Karriere als Buchautor
Buffett war im englischsprachigen Raum ein erfolgreicher Buchautor. In Deutschland sind bislang nur zwei seiner Werke bei Ullstein erschienen: Cuba Libre (1993, Original: Where is Joe Merchant?) und Margaritaville (1996, Original: Tales From Margaritaville). Beide standen monatelang auf vorderen Plätzen der US-Bestsellerlisten.
Er schrieb zudem unter anderem A Salty Piece of Land (2004) und Swine Not? (2008), gemeinsam mit seiner Tochter Savannah Jane Buffett die Kinderbücher The Jolly Mon (1988) und Trouble Dolls (1991) sowie 1999 seine Autobiographie mit dem Titel A Pirate Looks at Fifty. Diese erreichte auf der Sachbuch-Liste der New York Times Platz 1; damit war Buffett der sechste Autor, der sowohl bei den Sachbüchern als auch den Romanen (mit Where is Joe Merchant? und Tales From Margaritaville) den Spitzenplatz errang. Vor ihm gelang das unter anderem Ernest Hemingway, John Steinbeck und Irving Wallace[12].
Trivia
1996 wurde Buffett mit seinem Wasserflugzeug (einer Grumman HU-16 Albatross) kurz nach der Landung im Meer bei Negril auf Jamaika von der Jamaica Constabulary Force beschossen.[13] Die Behörden hielten den Flug fälschlicherweise für einen Drogentransport. Mit an Bord waren der U2-Sänger Bono mit seiner Frau und ihren Kindern sowie Chris Blackwell, der Gründer von Island Records. Alle Insassen blieben unverletzt, das Flugzeug wies einige Einschusslöcher auf; es ist heute im Margaritaville Café in Orlando zu sehen.[14] Jimmy Buffett schrieb einen Song über den Vorfall: Jamaica Mistaica, veröffentlicht noch im selben Jahr auf dem Album Banana Wind.
Im Januar 2011 stürzte Buffett nach einem Auftritt in Sydney kopfüber von der Bühne.[15] Als er sich nach der letzten Zugabe von seinen Fans verabschieden wollte, wurde er vom plötzlich aufflammenden Licht der Scheinwerfer geblendet und übersah den Bühnenrand.[16] Nach dem Sturz musste er mit Kopf- und Armverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein drei Tage später in Neuseeland anberaumtes Konzert musste abgesagt werden.
Am 6. April 2011 verabschiedete das Repräsentantenhaus Floridas die Resolution 9063,[17] die für den Bundesstaat den 16. April zum jährlichen „Jimmy Buffett Day“ erklärte.[18] Am 16. April jenes Jahres wurde zu diesem Anlass die Welcome-to-Fin-Land-Tour in Tampa eröffnet.
In der TV-Serie Hawaii Five-0 hat Buffett 2011 in Staffel 2, Episode 10 (Titel: Falsche Fährte, im Original: Ki’ilua), einen Gastauftritt als Hubschrauber-Pilot Frank Bama,[19] der dem Hawaii-Five-O-Team in Nordkorea hilft. Eine Figur gleichen Namens erfand er für sein Buch Cuba Libre, dort ist Bama ein Flugzeugpilot. In den Folgejahren verkörperte Buffett die Rolle des Frank Bama in sechs weiteren Episoden. Im Film Jurassic World hatte er einen Cameoauftritt.[20] In der US-Serie Blue Bloods spielt er sich in Episode 12x11 selbst.
Tales from Margaritaville: Fictional Facts and Factual Fictions. 1990.
Literatur
Erlewine, Michael u. a. (Hrsg.): All Music Guide to Country Music. The experts guide to the best recordings in country music. San Francisco, Cal.: Miller Freeman Books, 1997, S. 60–62.