Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht einher mit der Nennung des bayerischen Uradelsgeschlechts von Seiboldsdorf im Jahre 938. 1326 wird die Pfarrei Seyboldsdorf im Pfarreienverzeichnis des Bistums Regensburg genannt und zählt zu den alten Mutterpfarreien. 1506 wird erstmals das Hofmarkschloss der unter den Vertretern der drei Linien Niederpöring, Schenkenau und Ritterswörth dreigeteilten Hofmark Seyboldsdorf, mit Zugehörigkeit zum LandgerichtBiburg genannt. 1536 wird eine Kapelle zum Schloss hinzugefügt. 1638 gingen mit der Fideikommiss alle drei Teile der Hofmark auf Hans Albrecht von und zu Seyboldstorff und die Linie Niederpörring über.
1648 wurde der Ort im Zuge des Dreißigjährigen Kriegesgebrandschatzt, was auch mit dem Verlust des Kirchendachstuhls und dem Schmelzen der Glocken einherging. Nur das Schloss konnte durch eine hohe Brandsteuer an die Schweden gerettet werden.[2] Aus der Hofmark ging infolge des Gemeindeedikts in Bayern 1818 die Gemeinde Seyboldsdorf mit den Ortsteilen Seyboldsdorf, Feldkirchen, Geiselsdorf, Geratspoint, Giersdorf, Haidberg, Haubenberg, Hermannsöd, Hippenstall, Karwill, Lohe, Mühlen, Reit, Schachten, Spitzenberg und Thalham und 1820 Patrimonialgericht II. Klasse Seyboldsdorf mit Sitz in Aham hervor.
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Seyboldsdorf im Zuge der Gemeindegebietsreform aufgelöst und das Gebiet durch den letzten Bürgermeister Karl Brandstetter an die Stadt Vilsbiburg übergeben.[1]
Ludwig Graf von Freyen-Seyboldsdorf (* 2. Dezember 1870 in Freyen-Seyboldsdorf; † 1. Juli 1957 in Feldafing), Letzter Stammhalter derer von Seiboldsdorf
Kilian Gubitz (1751–1824), von 1799 bis 1803 Abt der Abtei Niederaltaich
Literatur
Georg Schwarz: Die Hofmarken Seyboldsdorf. In: Historischer Atlas von Bayern. Teil 1: Altbayern, Heft 37: Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1976, ISBN 3-7696-9898-3, S.243 (geschichte.digitale-sammlungen.de).