Bereits am 3. Februar 799 wurde Seidingstadt erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Der Dreißigjährige Krieg warf die Gemeinde stark in ihrer Entwicklung zurück. 1817 lebten in Seidingstadt 234 Personen, im Vergleich zu 250 Personen im Jahr 2012.
Seidingstadt war 1616 von Hexenverfolgung betroffen. Albrecht Rüdinger, Sohn von Anna Rüdinger aus Streufdorf, geriet in einen Hexenprozess und wurde enthauptet.[2]
Seidingstadt lag an der 1898 errichteten Bahnstrecke der Heldburger Bahn, die Hildburghausen mit dem Heldburger Land verband. Obwohl die Bahnstrecke 1946 als Reparationsleistung demontiert werden musste, ist das Empfangsgebäude des Bahnhofs erhalten geblieben. Darin erinnert ein kleines Eisenbahnmuseum an diese Schmalspurstrecke.
1993 wurde die Einheitsgemeinde Straufhain gebildet.[3]
Persönlichkeiten
Louise Jeannette Christine Gutbier, geb. Hofmann, Pseudonym: L. Jean-Christ (* 29. Mai 1836 in Seidingstadt; † 16. Oktober 1904 in Coburg), Schriftstellerin (v. a. Schauspiele), Schauspielerin, Frauenrechtlerin im Allgemeinen Deutschen Frauenverein[4]
Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land–ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2
Hans Löhner: Das „Bimmelbähnle“ von Hildburghausen nach Lindenau-Friedrichstal : Eine Thüringer Schmalspurbahn ins Heldburger Land. Verlag Michael Resch, Neustadt/Coburg 2000, ISBN 3-9805967-5-3.
Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild, Reprint, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1904, ISBN 978-3-86777-378-2
Einzelnachweise
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 269
↑Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Seidingstadt, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237f.