Seegeritz liegt etwa 2,5 Kilometer nordnordwestlich des Stadtzentrums von Taucha. Südöstlich und südlich der Ortslage verläuft die nach Westen fließende Parthe.
Die erste belegte Ortsnamenform datiert von 1350 als Segericz bzw. Segiricz.[1] Die Seegeritzer Kirche liegt oberhalb der Ortschaft auf einer Endmoräne. Die schlichte, turmlose Anlage war mit dem 1947 abgebrochenen Herrenhaus derer von Seegeritz verbunden. An dieses Patronat erinnern die winzigen Barockglocken derer von Bose aus dem Jahr 1722, welche heute im Kirchendach angebracht und funktionsfähig sind. Bemerkenswert ist ein mittelalterliches Kruzifix, welches um 1500 in Leipzig gefertigt wurde. 2006 erfolgte eine umfassende Außensanierung des Kirchbaus.[2]August Schumann nennt 1824 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Seegeritz betreffend u. a.:
„[…] Unter den 36 Häus. Sind 14 Bauerg. Mit 8 ½ Hufen, ausser denen noch 5 zum RG. Gehören; mit diesem ist das Gut Seehausen (mit 4 Hufen) combinirt, […]. Zugepfarrt ist Nichts. […] Die Mühle steht in O, die Ziegelei in NW.“[4]
Seit 1950 trägt der ortsansässige Fußballverein seine Heimspiele auf dem Sportplatz Seegeritz aus. Vor der politischen Wende agierte der Verein als BSG Traktor Seegeritz, aktuell bestreitet man seine Wettbewerbe unter dem Namen „TSV 1950 Seegeritz e. V.“. Training sowie Heimspiele finden in der „Pappelarena“ statt.
Cornelius Gurlitt: Seegeritz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 113.
Seegeritz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 18. Band. Schumann, Zwickau 1833, S. 753 f.
Detlef Porzig:
Die Chronik von Taucha nebst Cradefeld, Dewitz, Graßdorf, Merkwitz, Plösitz, Pönitz, Seegeritz und Sehlis – Von den Anfängen bis zum Jahr 1918. Herausgegeben vom Heimatverein Taucha e. V. Tauchaer Verlag, Taucha 2012, ISBN 978-3-89772-216-3.
fortgesetzt von: Von der Weimarer Republik bis zur Gründung der DDR. Taucha 2020, ISBN 978-3-00-065504-3.