Am 29. Oktober 1851 eröffnete ein Kloster in Finthen. Seit dem 15. April 1860 liegt das Provinzial-Mutterhaus in der Mainzer Stefansstraße, nahe der Kirche St. Stephan. Im Zusammenhang mit dem Kulturkampf musste der Schuldienst 1874 vorläufig aufgegeben werden.
Weltweit existieren heute drei Provinzen: Deutschland, Amerika-Karibik und Korea; außerdem Peru, das nicht als Provinz, sondern als unselbstständige „Region“ verwaltet wird. Die international ausgerichtete Gemeinschaft hat 750 Mitglieder mit Ordensgelübden und 300 fördernde weltliche Mitarbeiter.
Der Orden leitete in Deutschland u. a. folgende Einrichtungen: Josefsstift (1890–1973), heute Ketteler-Krankenhaus in Offenbach am Main, Gastell'sches Hospiz, später Rochus-Krankenhaus in Mombach (1892–1984), Elisabethen-Frauenklinik (1893–1906), Marien-Krankenhaus (1898–1912), Städtisches Krankenhaus Heinsberg (1958–1969), Hildegardis-Krankenhaus, heute Katholisches Klinikum Mainz, (seit 1912), Marienhospital Darmstadt (1930–2015) und die Mainzer Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Schule (seit 1973).
1888 siedelte der Orden sich in Oberursel (Taunus) an,[1] wo er die Ketteler-La Roche-Schule betreibt, eine Fachschule für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik, und Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz. Der Orden plante Ende der 2000er Jahre, die weitläufige Klosteranlage am Waldrand von Oberursel wegen Personalmangels aufzugeben;[2] die Schule in Oberursel blieb jedoch, seit 2018 unter neuer Trägerschaft der St. Hildegard-Schulgesellschaft des Bistums Limburg, erhalten.[3]
Grabanlagen des Ordens befinden sich auf dem Mainzer Hauptfriedhof, auf dem Friedhof des Mainzer Ortsteiles Finthen und auf dem Hauptfriedhof in Oberursel.
Literatur
Constitutionen der Genossenschaft der Mainzer Schwestern von der göttlichen Vorsehung. Johann Falk III. Söhne, Mainz 1884.
Karl Philipp Preller: 100 Jahre Mainzer Schwestern von der göttlichen Vorsehung (1851–1951). Ein Ketteler-Werk und Denkmal. Schwestern von der göttlichen Vorsehung, Mainz 1951.
Einzelnachweise
↑Klaus Schatz: Geschichte des Bistums Limburg, Mainz 1983, S. 209.