Schwarzenhasel liegt nördlich der Kernstadt Rotenburg und ist einer von vier Orten, die im als Haselgrund bezeichneten Tal des Fulda-Zuflusses Haselbach im Süden des Stölzinger Gebirges liegen. Durch den Ort führt die Landesstraße 3226, direkte Nachbarorte sind Lispenhausen im Süden und Erkshausen im Norden.
Geschichte
Ortsgeschichte
Nach heutigen Erkenntnissen wurde das Dorf erstmals am 1. August 1310 mit dem OrtsnamenHasela urkundlich erwähnt.[3] In dieser alten Urkunde wird ein Hermann Scherzeling mit Gütern in Hasela aufgeführt. Dieser Hermann Scherzeling erscheint in einer Urkunde vom 1. März 1312 mit Gütern in „Swarzinhasela“. 1312 stiftete der Ritter Ditmar von Breitenbach die Hälfte seiner Güter in Schwarzenhasel dem Kloster Cornberg. Um 1371 wird eine Burg bzw. ein Burgsitz genannt. Von 1457 bis 1522 war das Dorf Schwarzenhasel landgräflich-hessischesLehen der Familie von Holzheim. Die Wasserburg Schwarzenhasel wurde Stammsitz derer von Trott zu Schwarzenhasel, die 1813 mit Carl Ludwig Trott zu Schwarzenhasel im Mannesstamm ausstarben. Noch immer umgibt die Burg auf drei Seiten ein Wassergraben. Sie wird bewohnt, und der heutige Besitzer ist weiterhin aus Tradition Patronatsherr der Pfarrei Schwarzenhasel. Im Jahr 1502 wurde der Ort als zugehörig zum Untergericht des Amts Rotenburg erwähnt.
1627–1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Rotenburger Quart, Amt Rotenburg
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwarzenhasel 378 Einwohner. Darunter waren 3 (= 0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 141 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 159 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 99 Haushaltungen leben keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Schwarzenhasel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr
Einwohner
1834
425
1840
457
1846
470
1852
452
1858
420
1864
436
1871
412
1875
381
1885
440
1895
372
1905
342
1910
373
1925
443
1939
404
1946
605
1950
635
1956
500
1961
475
1967
483
1970
481
1980
?
1990
?
2001
437
2011
378
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[10]
Religion
Seit dem 1. Januar 1976 gehören zum evangelischen Kirchspiel Schwarzenhasel die Dörfer Dankerode, Seifertshausen und Erkshausen.
Für den Stadtteil Schwarzenhasel besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schwarzenhasel.[6]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,30 %. Alle Kandidaten gehörten der „Schwarzenhaseler Wählergemeinschaft“ an.[11] Der Ortsbeirat wählte Norbert Dräger zum Ortsvorsteher.[12]
Die historische Bausubstanz stammt vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Darunter finden sich einige bemerkenswerte Kunstdenkmäler, die aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen als Gesamtanlage denkmalgeschützt sind.
Die Mühle an der Burg wurde abgerissen.
Betteleiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,06 m (2015).[13]
↑ abHauptsatzung. (PDF; 100 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im September 2023.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.45f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)