Das Schloss wurde ab 1699 errichtet. Bauherren waren die Freiherren von Ende. Es entstand eine dreiflügelige Anlage. Markant ist ein über der Toreinfahrt befindlicher Turm mit quadratischem Grundriss. Das Turmobergeschoss ist achteckig. 1854 erfolgte eine Erneuerung der Anlage.
Die Begüterung Altjeßnitz war ein Familienfideikommiss in Form der Erbfolge des erstgeborenen Sohnes. Gutsbesitzer war unter anderem der sächsische Kammerherr Otto Freiherr von Ende (1795–1856), verheiratet mit Charlotte Fitz-Gerald. Dann folgte im Sinne des bereits 1694[1] gestifteten Majorats sein Sohn Heinrich Freiherr von Ende (1833–1891). Er war auch Schloßhauptmann von Dessau und wie seine Vorfahren Ritter des Johanniterordens, liiert mit Klara von Berenhorst. Die Größenordnung[2] des Rittergutes blieb auch über die große Wirtschaftskrise 1929/30 konstant. 1941 beinhaltete das Gut eine Größe von etwa 501 ha. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wurde Hans-Adam Freiherr von Ende (1870–1952) der letzte Grundbesitzer. Er lebte mit seiner Familie bis zum Lebensende in Köthen, wo seine Ehefrau Margarethe Freiin von dem Bussche-Lohe auch nach 1956 noch wohnte. Die Töchter dagegen lebten in Hessen und in Italien.
Ein Brand im Jahr 1946 zerstörte größere Teile der Schloss-Anlage Altjeßneitz. Im April 1975 folgten Abrissarbeiten. Teile wurden, allerdings deutlich verändert, wieder aufgebaut.
Zum Schloss gehörte der Landschaftsgarten mit dem erhalten gebliebenen Irrgarten Altjeßnitz.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1942. Teil A, Freiherrliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartigen Geschlechter (Deutscher Uradel), Justus Perthes, Gotha 1941. S. 98 f. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. DNB013226436
Einzelnachweise
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1894. In: "Der Gotha". 44. Auflage. Ende., I. Linie Alt-Jeßnitz. 1. Ast (Evangelisch). Justus Perthes, Gotha 8. November 1893, S.211–212 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 31. Juli 2022]).
↑Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S.110–115 (slub-dresden.de [abgerufen am 31. Juli 2022]).