Das Dorf Schadewohl liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich von Diesdorf zwischen Schadeberg und Diesdorf in der Altmark am Schadewohler Graben, der vor Dähre in die Dumme fließt, die ab Siedendolsleben nach dem Zufluss des Grabower Grabens zur Salzwedeler Dumme wird, einem linken Nebenfluss der Jeetze.[3]
Nachbarorte sind Bergmoor im Westen, Schadeberg im Nordosten und Diesdorf im Südosten.
Schadewohl wurde im Jahre 1423 erstmals erwähnt, als der Probst vom Kloster Diesdorf ein Vermächtnis von Heinrich Schrapenstiel bekundet, welcher hed gekoft veer wischbleeke, geleghen hinder schadewolde.[4] Im Jahre 1458 wird dath dorp Schadewolde als Besitz des Klosters Diesdorf genannt.[5]
Im Jahre 1912 war das inzwischen abgerissene Landhaus Schadewohl vom Architekten Otto Haesler errichtet worden.[6]
Herkunft des Ortsnamens
Heinrich Sültmann deutet den Namen 1423 schadewolde als deutsch mit der Bedeutung „Schattenwald, dichter Laubwald“ abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort „schate“ oder mittelniederdeutsch „schade“ für „Schatten“ und „wohl“ für „Wald“.[7]
Am 1. Oktober 1936 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schadewohl und Bergmoor im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Schadewohl.[8] Am 20. Juli 1950 entstand die Gemeinde Schadeberg durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Dülseberg und Schadewohl.[9]
Da am 1. November 1992 die Gemeinde Schadeberg in die Gemeinde Diesdorf eingemeindet wurde,[10] ist Schadewohl seit dem 1. November 1992 ein Ortsteil von Diesdorf.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1912–1914, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.141 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.345, 144. Schadewohl (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1912–1914, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abAnke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB1047268213, S.15.
↑Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S.169.
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.278 (PDF).
↑Anke Pelczarski: Feuerwehrleute aus dem Flecken Diesdorf trainierten Handgriffe in Biogasanlage Schadewohl. In: Volksstimme Magdeburg. 26. April 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 4. März 2018]).