Sauingen liegt in der Ortschaft Nord-Ost der Stadt Salzgitter. Nördlich des Dorfes verläuft die A 39, die Sauingen vom Nachbarstadtteil Üfingen trennt. Im Osten befindet sich der Stichkanal, der von der 1964 erbauten Beddinger Brücke überspannt wird. Die nur für Fußgänger und Radfahrer freigegebene Brücke verbindet Sauingen mit Beddingen.[1] Weiter im Süden trennt die Industriestraße Nord Sauingen und das etwa einen Kilometer entfernte Bleckenstedt. Dahinter ist die Industrieanlage der Salzgitter AG gut auszumachen. Im Südwesten befindet sich das ehemalige Eisenerzbergwerk Konrad, welches in das Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung „Schacht Konrad“ umgebaut wird. Im Westen befindet sich hinter einer Anhöhe das so genannte Bruch, hinter dem der Landkreis Peine beginnt. Auf der Anhöhe stehen eine Reihe Windkraftanlagen.
Der Ort gliedert sich in einen alten Dorfkern um die Kirche, bestehend aus alten Gehöften, und einen neuen Teil, größtenteils Eigenheime.
Geschichte
Der Ort wird erstmals 1022 urkundlich erwähnt.[2] Die Wandmalereien der Kirche wurden bei einer Renovierung 1719 zerstört.
Am 1. März 1974 wurde Sauingen, das bis dahin dem Landkreis Wolfenbüttel angehörte, in die Stadt Salzgitter eingegliedert.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Salzgitter-Sauingen – Bevölkerungsentwicklung seit 1821
Jahr
Einwohner
1821
267
1848
302
1871
276
1925
298
1933
288
1939
338
1946
495
1950
519
Jahr
Einwohner
1974
575
1980
584
1990
523
2000
536
2006
461
2010
455
2012
446
2014
437
Jahr
Einwohner
2016
416
2018
427
2019
419
2020
419
2021
422
2022
423
2023
413
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Quellen: Die Angaben von 1821–1961 sind den Veröffentlichungen der Akademie für Raumplanung und Landesforschung entnommen.[4] Die Bevölkerungszahlen von 1974 bis 2000 basieren auf dem Statistischen Jahrbuch des Referats für Wirtschaft und Statistik der Stadt Salzgitter.[5] Die Bevölkerungsstatistik ab 2001 basiert auf den statistischen Monatsberichten der Stadt Salzgitter (Einwohner mit Hauptwohnsitz) gemäß Melderegister zum Monatsende Dezember.[6]
Beschreibung: Auf rot-gold geständertem Feld ein rotes Seerosenblatt.
Im Mittelalter war Sauingen Hauptort des Gaues und damit Zentrum für Verwaltung und Rechtsprechung. Dieser Go-Grafschaft und Go-Gericht gehörten die Dörfer Sauingen, Alvesse, Beddingen, Bleckenstedt, Üfingen, Vallstedt und Wierthe an. Als Sitz einer Superintendentur war Sauingen auch das kirchliche Zentrum, dem noch die Orte Adersheim, Alvesse, Beddingen, Bleckenstedt, Fümmelse, Geitelde, Halchter, Groß Stöckheim, Steterburg und Vallstedt angehörten.
Das stilisierte Seerosenblatt im Zentrum des Wappenschildes steht für den Ortsnamen, der als „Siedlung in einem Feuchtgebiet“ gedeutet wird. Die Seerose findet sich auch mehrfach im anderen Wappen des Herzogtums Braunschweig. Die zum Zentrum verlaufenden Strahlen repräsentieren die Mittelpunktfunktion, die Sauingen für die umliegenden Dörfer ausübte. Die Farben Gold (gelb) und Rot sind die historischen Landesfarben des Herzogtums Braunschweig, dem Sauingen angehörte.
Das Wappen wurde im August 2010 in einer Bürgerversammlung als Ortswappen von Salzgitter-Sauingen angenommen.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ehemalige Mühle am Südrand des Dorfes
Denkmal zum Deutsch-Französischen Krieg 1871
Evangelische Kirche
Vereine
„Schweinekasse“: Schweineversicherungsgesellschaft zu Uefingen und Sauingen von 1884 bis 2005
↑Karen Fröhlich: Eine Spröde mit üppigem Charme - Die Beddinger Brücke ist ein wichtiges Bindeglied, Salzgitter-Zeitung vom 6. Juli 2013
↑Kirstin Casemir: Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter. Verlag für Regionalgeschichte, 2003, ISBN 3-89534-483-4, S.281.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.266.
↑Gustav Uelschen: Die Bevölkerung in Niedersachsen 1821-1961. In: Veröffentlichungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Band45. Gebrüder Jänicke Verlag, Hannover 1966, S.222–223.