Saudade do Iguaçu ist ein brasilianischesMunizip im Südwesten des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 5578 Einwohner, die sich Saudadenser nennen. Seine Fläche beträgt 152 km². Es liegt 634 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Name Saudade wurde ursprünglich und dann 1973 bei der Erhebung des Orts zum Distrikt in seiner Bedeutung Sehnsucht oder auch Heimweh gewählt. Bei der Erhebung zum Munizip im Jahr 1992 wurde der Zusatz do Iguaçu hinzugefügt.
Geschichte
Besiedlung
Die Besiedlung begann 1958 mit der Gründung der Companhia Brasileira de Viação e Comercio S/A (Braviaco). Zu diesem Zeitpunkt begannen die Rodungsarbeiten in der Region, an denen unter anderem Elio Bocalon beteiligt war.
Im Jahr 1959 bereitete Horácio Tavares das Land vor und legte ein Feld an. Von da an kamen weitere Familien hinzu: Luiz Severo Stevins, Antonio Giacomelli, Batista Predebon, João Bazegio Antonio Barbiero und Angelo Cenci. Kurz darauf ließen sich auch die Familien Schardosin, Barbieri und Elio Bocalon nieder.
Die ersten Händler des Ortes waren João Basegio und später Batista Predebon, die vor allem Pinga, Rapadura und Tabak zum Selberdrehen verkauften. Das erste Kaufhaus, das einen Großteil der Gemeinde mit Lebensmitteln versorgte, wurde von Angelo Cenci gebaut. Damals bestand die Haupttätigkeit in der Gewinnung von Holz, insbesondere von Araukarienholz. Nach dem Holzeinschlag begannen die Siedler mit dem Anbau von Bohnen und Mais, also im Wesentlichen mit Subsistenzprodukten.[1]
Erhebung zum Munizip
Saudade do Iguaçu wurde durch das Staatsgesetz Nr. 9914 vom 19. März 1992 aus Chopinzinho ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[2]
Geografie
Fläche und Lage
Saudade do Iguaçu liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 152 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 634 Metern.[5]
Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1876 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,8 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[6]
Gewässer
Saudade do Iguaçu liegt im Einzugsgebiet des Iguaçu. Dieser bildet die nordöstliche Grenze des Munizips, wobei er auf der gesamten Läge zum Stausee des Wasserkraftwerks Salto Osório aufgestaut ist. Im Norden des Munizips wird mit der Usina Hidrelétrica de Salto Santiago das zweitertragreichste Wasserkraftwerk am Iguaçu betrieben.
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]
Ethnische Zusammensetzung
Gruppe *
2000
2010
wer sich als …
Weiße
81,7 %
71,1 %
weiß bezeichnet
Schwarze
11,5 %
1,0 %
schwarz bezeichnet
Gelbe
0,0 %
0,1 %
von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune
6,0 %
27,8 %
braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene
0,1 %
0,0 %
Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe
0,7 %
0,0 %
Gesamt
100,0 %
100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]
Mit der Usina Hidrelétrica de Salto Santiago, dem zweitstärksten Wasserkraftwerk am Iguaçu, erwirtschaftet der französische Energiekonzern Engie SA einen erheblichen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Munizips.
Kennzahlen
Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 161.582,88 R$ bzw. rund 35.900 €[11] lag Saudade do Iguaçu 2019 auf dem 1. Platz aller 399 Munizipien Paranás.[12]
↑Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1MB; abgerufen am 7. April 2022]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").