Die Gemeinde hieß bis 1932 San Mauro di Romagna. Den neuen Namen bekam sie zur Erinnerung an den Dichter Giovanni Pascoli, der 1855 hier geboren wurde.
Das Ortszentrum liegt etwa sieben Kilometer vom Adriatischen Meer entfernt. Die Gemeinde reicht aber mit dem FraktionSan Mauro Mare auch an die Küste heran. Etwa 15 Kilometer südöstlich liegt die Stadt Rimini, 18 Kilometer nordwestlich die Stadt Cesena.
Am nördlichen Ortsrand verläuft die Autostrada A14(Autostrada Adriatica).
Geschichte
San Mauro wurde 1191 in ein Zeugnis als Fundum Sancti Mauri bezeichnet. Im 12. Jahrhundert gab es hier eine San Mauro, Bischof von Cesena gewidmete Kirche. San Mauro gehörte damals zum Gebiet von Savignano sul Rubicone.
1247 gehörte San Mauro der Familie Malatesta. Im 15. Jahrhundert wurde das Lehen von Papst Paul II. an die Familie Zampeschi vergeben. 1590 gehörte San Mauro wieder zum Kirchenstaat.
Miro Gori wurde am 8. Juni 2009 zum Bürgermeister von San Mauro Pascoli gewählt (zweites Mandat). Am 26. Mai 2014 wurde Luciana Garbuglia zur Bürgermeisterin gewählt. Gori war nicht mehr angetreten.[2]
Bedeutendes Gewerbe ist ein großer Steinmetz, wo u. a. Massa-Carrara-Marmor auf individuellen Zuschnitt preisgünstig verkauft wird. Ansonsten stehen Dienstleistungen im Vordergrund.
Sehenswürdigkeiten
Casa Pascoli
In der Nähe der Piazza Mazzini befindet sich das Geburtshaus des Dichters Giovanni Pascoli, wo er am 31. Dezember 1855 geboren wurde und wo er seine Kindheit verbrachte. Die Casa Pascoli ist seit 1924 Italienisches Nationaldenkmal. Auch diese Stätte wurde während des Zweiten Weltkrieges stark zerstört (es blieb nur die Küche). Ein Gedenkstein gibt einige Verse von Pascolis Gedicht Casa mia (Mein Zuhause) wieder:
"M'era la casa avanti / tacita al vespro puro / tutta fiorita al muro / di rose rampicanti".
Im Haus befindet sich das „Museo Casa Pascoli“. Das Museum besitzt Gegenstände des Dichters und seiner Mutter: die Wiege, die Möbel des Arbeitszimmers von Pascoli in Bologna, alle Erstausgaben seiner Gedichte, sowie Fotos, Widmungen und Briefsammlungen des Fondo Murari (Briefe von Pascoli, die von seiner Schwester Ida aufbewahrt wurden).
Mausoleum der Familie Pascoli
Das Mausoleum der Familie Pascoli befindet sich auf dem Friedhof des Dorfes. Im Mausoleum sind die Mitglieder der Familie Pascoli begraben, außer Giovanni Pascoli und seinen beiden Schwestern, Ida und Mariù, die auf dem Friedhof von Castelvecchio Pascoli, Gemeinde Barga, Toskana, bestattet sind.
La Torre
Villa Torlonia oder La Torre, ist ein Landgut, das im 18. Jahrhundert von den Fürsten Torlonia gegründet wurde. Es befindet sich drei Kilometer vom Ortszentrum entfernt.
Heutzutage werden hier kulturelle Events und Veranstaltungen durchgeführt.
Römische Brennöfen
In der Nähe der Villa Torlonia wurden einige römische Brennöfen gefunden, die zur Herstellung von Ziegeln benutzt wurden.
Kapelle der Madonna dell’Acqua
Die kleine Kapelle der Madonna dell’Acqua wurde 1616 nach Entscheidung des Bischofsvikars von Rimini errichtet und nach der Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges wieder aufgebaut. Die Kapelle befindet sich in den Gärten der Casa Pascoli. Sie dient heute als Kriegerdenkmal.