Saint-Martin-le-Vieil

Saint-Martin-le-Vieil
Saint-Martin-le-Vieil (Frankreich)
Saint-Martin-le-Vieil (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Aude (11)
Arrondissement Carcassonne
Kanton La Malepère à la Montagne Noire
Gemeindeverband Carcassonne Agglo
Koordinaten 43° 18′ N, 2° 9′ OKoordinaten: 43° 18′ N, 2° 9′ O
Höhe 130–306 m
Fläche 13,25 km²
Einwohner 212 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 11170
INSEE-Code

Saint-Martin-le-Vieil – Ortsansicht mit Kirche

Saint-Martin-le-Vieil ist eine südfranzösische Gemeinde mit 212 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Aude in der Region Okzitanien.

Lage

Saint-Martin-le-Vieil liegt in der alten Kulturlandschaft des Lauragais am kleinen Fluss Lampy und seinem Zufluss Tenten in einer Höhe von etwa 160 Metern ü. d. M. und etwa 25 Kilometer (Fahrtstrecke) nordwestlich von Carcassonne. Die Entfernung zum südöstlich gelegenen Kantonshauptort Alzonne beträgt gut sechs Kilometer.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2016
Einwohner 225 171 182 185 168 191 211 225

Im 19. Jahrhundert hatte der Ort stets zwischen 350 und 450 Einwohner. Infolge der Reblauskrise sowie der Mechanisierung der Landwirtschaft und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl im 20. Jahrhundert deutlich zurückgegangen. In letzter Zeit ist wieder ein leichter Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen, was in erster Linie mit den im Vergleich zur nahegelegenen Großstadt Carcassonne vergleichsweise günstigen Mieten und Grundstückspreisen zusammenhängt.

Wirtschaft

Die Umgebung des Ortes ist immer noch geprägt von der Landwirtschaft. Seit dem ausgehenden Mittelalter wurde in den Dörfern des Lauragais hauptsächlich Färberwaid (pastel) angebaut, der jedoch im 18. Jahrhundert durch das in den Kolonien angepflanzte Indigo ersetzt wurde. Im ausgehenden 20. Jahrhundert ist der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) als Wirtschaftsfaktor hinzugekommen.

Geschichte

Zur Geschichte des Ortes in gallorömischer und mittelalterlicher Zeit ist nichts bekannt. Die Zisterzienser gründeten um 1170 etwa zweieinhalb Kilometer nordöstlich am Flüsschen Vernassonne das Kloster Villelongue, das während der Französischen Revolution aufgelöst und als Steinbruch verkauft wurde.

Kloster Villelongue

Sehenswürdigkeiten

  • Ein auf einem Sockel stehendes steinernes Friedhofskreuz aus dem 16. Jahrhundert wurde im Jahr 1962 als Monument historique[1] unter Schutz gestellt.
  • Die Pfarrkirche des Ortes ist ein einfacher Bau aus dem 15. Jahrhundert mit einem schmucklosen Südturm, der von einer zierlichen Steinrose durchbrochen ist.
  • Von der isoliert in der Waldeinsamkeit stehenden Zisterzienserabtei Villelongue ist noch die Apsis sowie einige Teile der Klostergebäude zu sehen. Am besten erhalten sind der Kapitelsaal sowie der Südflügel des Kreuzgangs mit seinen Doppelsäulchen, die mit feingearbeiteten vegetabilischen Kapitellen geschmückt sind. Die ehemaligen Klostergebäude sind seit 1916 als Monument historique[2] anerkannt.
Commons: Saint-Martin-le-Vieil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Croix de cimetière, Saint-Martin-le-Vieil in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Abbaye de Villelongue, Saint-Martin-le-Vieil in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)