Die Bezeichnungen Südpazifik, Ozeanien, Austronesien und das in Deutschland oft synonym benutzte Wort Südsee überschneiden sich daher in ihrer Bedeutung. „Südsee“ ist aber enger gefasst und stellt eher eine Sammelbezeichnung für die kleinen Inselstaaten und -territorien der Region dar, die politisch, kulturell und wirtschaftlich (auch wegen ihrer geringen Größe) in vieler Hinsicht zusammenarbeiten. Beispiele hierfür sind die University of the South Pacific (USP), die South Pacific Applied Geoscience Commission (SOPAC) oder die South Pacific Tourism Organisation (SPTO).
Die Region besitzt eine riesige Ausdehnung: Ihre Inseln sind über eine Meeresfläche von vielen Millionen Quadratkilometern (zu beiden Seiten der Datumsgrenze) verstreut, wogegen die addierte Landfläche aller Inseln verschwindend gering ist und die Einwohnerzahl (ohne Neuseeland) aller Staaten und Territorien kaum eine Million erreicht.
In der Meteorologie gliedert man den Südpazifik weiter in Südwestpazifik, südlich des Äquators zwischen Neuseeland und dem 120. Längengrad und Südostpazifik von dort bis zur Küste Südamerikas.[4] Erstere Zone umfasst die ganze Inselwelt der Südsee und das südlich davon liegende Südpazifische Becken, zweitere die nahezu insellosen Gebiete, mit der untermeerischen Schwelle Galapagosinseln – Südwestpazifisches Plateau (auch: Ostpazifische Schwelle) und das Peru-Chile-Becken.
Geschichte
Bis ins 18. Jahrhundert vermuteten europäische Gelehrte auf der Südhalbkugel den geheimnisvollen Kontinent Terra Australis, der unter anderem im Südpazifik gesucht wurde.[5] Vor allem die Seereisen von James Cook zeigten jedoch, dass ein solcher Kontinent – abgesehen vom südlicheren Antarktika und westlicheren Australien – nicht existiert. Danach wurden weiterhin Phantominseln und Untiefen im Südpazifik vermutet, deren Existenz teilweise bis heute nicht abschließend geklärt ist.
↑Etienne Taillemite: Die Entdeckung der Südsee – Auf der Suche nach der terra australis. Ravensburger Buchverlag Otto Maier, Ravensburg 1990, ISBN 3-473-51014-9, S. 81 ff.