Berény war musikinteressiert, engagierte sich in der Budapester Vereinigung für neue Musik (UMZE) und schrieb Musikkritiken. In seinem Atelier in Városmajor trafen sich der Chefredakteur des NyugatIgnotus[5], der Arzt Sándor Radó und diskutierten mit Sándor Ferenczi die Erkenntnisse der Psychoanalyse.[2] Er wurde im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Soldat eingezogen; mit diesem Einschnitt war seine Zeit als Maler unterbrochen und die künstlerisch produktivste und radikalste Zeit vorbei.[6] Nach Kriegsende war László Moholy-Nagy ein Schüler in seiner Malschule.[2] Er unterstützte die republikanische Asternrevolution und die Ungarische Räterepublik, in der er Fachreferent des Direktoriums für Kunst und Musikwesen wurde. Er schuf eines der bekannten Plakate der Räterepublik Zu den Waffen! Zu den Waffen!. Er musste nach ihrer Niederschlagung und dem einsetzenden Weißen Terror nach Wien fliehen.
Berény hielt sich in einer großen Gruppe ungarischer Emigranten in Berlin auf, hatte aber eine Schaffenskrise als Maler. Er illustrierte für das Berliner Tageblatt, entwarf Szenenbilder für den Film und spielte in einem Orchester. Sein Streichquartett wurde 1922 bei einem Musikabend der Novembergruppe uraufgeführt. Außerdem meldete er Patente für Filmprojektoren an.[7] Ihm wurden in Berlin eine Affäre mit Marlene Dietrich und der Zarentochter Anastasia nachgesagt.
1926 ging Berény zurück nach Budapest und konzentrierte sich auf Werbegrafik und Plakate, so für Seife und für Zigaretten, begann aber auch wieder zu malen. Er richtete sich 1937 ein Atelier und eine Malschule in Zebegény ein, deren Inventar 1945 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde. 1948 wurde er zum Professor an die Ungarische Akademie der Bildenden Künste berufen. Berény erhielt 1951 den Kossuth-Preis und 1952 den Munkácsy-díj.
Ausstellungen
Gergely Barki, Evelyn Benesch, Zoltán Rockenbauer (Hrsg.): Die Acht. A Nyolcak. Ungarns Highway in die Moderne. Deutscher Kunstverlag, Wien 2012, ISBN 978-3-422-07157-5[8]
Schlafende Frau mit Schwarzer Vase
Das Bild Schlafende Frau mit Schwarzer Vase entstand zwischen 1926 und 1928. Zum letzten Mal wurde 1928 der Verbleib des Kunstwerks dokumentiert, als es in einer Sammelausstellung im Ernst Museum in Budapest zu sehen war. Mitte der 1990er Jahre ersteigerte der Kunstsammler Michael Hempstead bei einer Wohltätigkeitsauktion für 40 Dollar das seit Jahrzehnten verschollene Gemälde Schlafende Frau mit Schwarzer Vase[9] und verkaufte es für 400 Dollar weiter an ein Antiquitätengeschäft in Pasadena. Dort erwarb es eine Filmausstatterin für Sony Pictures, woraufhin es in einigen Seifenopern zu sehen war und im Film Stuart Little (1999). Die Filmausstatterin kaufte ihrem Arbeitgeber das Bild ab, um es in ihre eigene Wohnung zu hängen. 2009 erkannte der ungarische Kunsthistoriker Gergely Barki[10] das Gemälde beim Anschauen des Kinderfilmes, kam nach zwei Jahren mit der aktuellen Besitzerin in Kontakt, reiste in die USA und bestätigte die Echtheit.[11] Die Ausstatterin verkaufte es an einen Kunstsammler, der es 2014 bei Virág Judit Galéria in Budapest versteigern ließ; den Zuschlag erhielt bei 285.700 Dollar ein anonymer ungarischer Sammler.[12]
Berény, Róbert. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S.175–176 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Krisztina Passuth: Treffpunkte der Avantgarden Ostmitteleuropa 1907–1930. Aus dem Ungar.: Anikó Harmath. Budapest: Balassi 2003 (zuerst ungarisch 1998)
Krisztina Passuth: A Nyolcak festészete. Budapest, Corvina Könyvkiadó, 1967
Olga Székely-Kovacs: Karikaturen vom achten Psychoanalytischen Kongress Salzburg Ostern 1924. Leipzig: Internat. Psychoanalyt. Verlag, 1924