Die russischen Dialekte sind Territorialvarietäten der russischen Sprache. Es gibt zwei große Gruppen dieser Varietäten, die in der russischen Dialektologie als süd- und nordrussische Mundarten bezeichnet werden.[1] Zwischen diesen Gruppen liegen die mittelrussischen Mundarten. Süd- und Nordrussisch werden im Russischen oft als Naretschije (наречие), Mittelrussisch, als Gruppe von Übergangsdialekten, als Gowor (говор) bezeichnet (beide Wörter lassen sich jedoch als ‚Dialekt‘ oder ‚Mundart‘ übersetzen).
Die russischen Dialekte teilen sich in früh- und spätgebildete Dialekte.[2][3] Die frühgebildeten Dialekte sind die Dialekte, die sich auf dem Gebiet „Großrusslands,“ also etwa des Großfürstentums Moskau, bis zum 15. Jahrhundert herausgebildet haben. Die spätgebildeten Dialekte sind die Dialekte, die in späterer Zeit vorwiegend in Sibirien, im Wolgagebiet und im Nordkaukasus entstanden sind.