Russikon ist eine politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz. Zu Russikon gehören auch die Ortschaften Rumlikon und Madetswil sowie die WeilerSennhof, Wilhof, Gündisau, Ludetswil. Der Mundartname für Russikon ist Rusike, für Madetswil Madetschwiil.[5]
Die Gemeindefläche dient zu 49,4 % der Landwirtschaft, 35,9 % sind bewaldet, 9,8 % sind Siedlungs- und 3,5 % Verkehrsfläche, 0,1 % sind Gewässer und 1,3 % unproduktive Fläche (Stand 2018).[6]
Tiefster Punkt: Tobelbach, 545 m ü. M. an der Grenze zum Bezirk Winterthur
Russikon weist mit Ausnahme hoher Nagelfluhfelsen (Gubel) alle landschaftlichen Merkmale des Tössberglandes auf: bewaldete Bergrücken, gerodete Hänge und sanfte Tälchen, Moore, Weiher, tief eingeschnittene Tobel. Besiedelung mit verschiedenen Weilern als Tal-, Hang- und Terrassensiedlungen rund um den Hauptort und Einzelhöfen im Streusiedlungsgebiet dazwischen.
Das Gemeindegebiet entwässert sich auf beide Seiten der Allmenkette: mit Furtbach und Mülibach-Tobelbach nach Nordosten in die Töss, mit Rohrbach-Staldenweiher-Wildbach gegen Südwesten in die Kempt, die ihrerseits vor der Winterthurer Stadtgrenze auch in die Töss mündet. Das Abwasser wird im Zweckverband mit der Gemeinde Fehraltorf in der ARA Fehraltorf-Russikon vor der Einleitung in die Kempt gereinigt.[7]
Geschichte
Auf dem Plateau des Furtbüels haben 1991 archäologische Sondierungen eine bronzezeitliche Wallanlage nachgewiesen mit einer grossen Menge von Keramikscherben, Knochenresten und Schlacke, datiert auf ca. 1300 v. Chr. Auch der Fund einer Bronzenadel unterstützt die Datierung einer so frühen Besiedlung Russikons.[8]
Durch Russikon führt die Hauptstrasse 354 Hegnau ZH–Tägerschen TG, die den Ort mit Fehraltorf im westlichen Kempttal und im Osten mit dem Tösstal in Turbenthal verbindet. In dieser Richtung bestehen auch Verbindungen über Schalchen nach Wila und Saland. Als Dorf auf der Allmenkette liegt Russikon auch an deren Längsachse, an der Höhenstrasse Kyburg–Bäretswil–Bachtel.
Politik
Gemeindepräsident war von 2006 bis 2014 der parteilose Eugen Wolf und von 2014 bis 2022 Hans Aeschlimann (SVP). Seit 2022 ist Philip Hirsiger (parteilos) als Gemeindepräsident gewählt. Vizepräsidentin ist Barbara Schmid (SVP).[10]
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Russikon: SVP 42,85 % (+2,59), FDP 13,91 % (−1,30), glp 9,73 % (−4,04), SP 9,70 % (+1,43), Mitte 8,05 % (+2,80), Grüne 5,45 % (−3,17), EVP 3,95 % (−0,21), EDU 2,19 (−0,49).[11]
Museum
Im Weiler Gündisau steht ein landwirtschaftliches Museum mit einer Sammlung von Traktoren der Jahrgänge 1922 bis 1961.[12] Sie wurde vom Eigentümer Stefan Stähli aufgebaut und während 20 Jahren stets erweitert. Primär handelt es sich um Schweizer Fabrikate wie Hürlimann, Bührer, Vevey, Meili, aber auch weniger bekannte Exponate der Marken Grunder und Bösch. Als Exoten gelten die zwei amerikanischen Cletrac-Exponate, einer davon mit Raupenantrieb. Alle ausgestellten Traktoren sind fahrtüchtig. Die Sammlung enthält auch Motorsägen aller Epochen, Einachser-Mäher und viele Handgeräte.
Ein öffentlich zugängliches Ortsarchiv oder Ortsmuseum gibt es in Russikon nicht.
↑Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. BandIII). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S.669–670.
↑ARA Fehraltorf-Russikon, Fehraltorf. (PDF; 204 kB) Kanton Zürich, Baudirektion, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, 2019, abgerufen am 30. Januar 2022.
↑Gianna F. Schaeren: Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Hallstattzeit auf dem Furtbüel bei Russikon. Hrsg.: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich, Abteilung Kantonsarchäologie. Nr.13. Fotorotar, Zürich/Egg ZH 1996, ISBN 3-905647-66-4, S.153–192.