Russee wurde erstmals 1233 unter dem Namen Rutse erwähnt. Aus Rutse wurde später Rusce = „See mit Binsen“ (von niederdeutsch Rusch) und dann Russee. Das alte Dorf hatte im Jahre 1850 vier Vollhufen sowie fünfundzwanzig Katen- und Instenstellen. Einzelne Gebäude aus dieser Zeit sind noch erhalten.[2] Danach wurde der Ortsteil eine Gemeinde im Kreis Bordesholm, der 1932 aufgelöst, und seine Gemeinden auf die Kreise Plön, Rendsburg und Segeberg aufgeteilt wurden. Am 26. April 1970 wurde Russee aus dem Kreis Rendsburg nach Kiel eingemeindet. Das Kieler Stadtgebiet wuchs um 444 Hektar und 2.609 Einwohner.[3] Schon vor der Eingemeindung waren einzelne kleine Siedlungen angelegt worden (Russeer Weg, Redderkamp). 1980 folgte eine Bebauung mit einheitlichen Reihen- und Gartenhofhäusern. Die umfangreiche weitere Erschließung nahm in der Folge eine Gemeinschaft aus Wobau, BIG Heimbau, Frank Heimbau und Wankendorfer Baugenossenschaft vor. Die Straßen wurden nach Stadtteilen und Gewässern in und um Berlin benannt, siehe auch Liste der Straßen und Plätze in Kiel. Darum wird das Neubaugebiet oft als „Berliner Viertel“ bezeichnet. Das so entstandene Wohngebiet zeichnet sich durch ruhige, langgestreckte Straßenzüge sowie durchweg rote Ziegel und Dächer aus.[2]
↑ abKieler Stadtteile. Band 5: Der Kieler Stadtrand im Westen und Süden. Borchard & Wegner, Kiel 2009, ISBN 978-3-00-029094-7, S. 100, Text von Ekkehard Buchhofer.
↑Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Verlag des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S.30–32.
↑Winfried Jöhnk: Straßennamen – was steckt dahinter? Serie über die Straßen im Kieler Süden: Teil 2 über Russee und Demühlen. In: Kiel Lokal. Carsten Frahm, Kiel April 2014, DNB1013699963, S.14–15, hier S. 15.