Von Plottnitz entstammt dem Adelsgeschlecht Plottnitz-Stockhammer. Er ist der Sohn des Ottomar Gustav von Plottnitz-Stockhammer (1909–1959), eines unehelichen Sohnes von Franz Joseph Herzog in Bayern (1888–1912), und der Kitty von Plottnitz-Stockhammer, geb. Baronesse von Taube, einer Tochter Otto Baron von Taubes.[1]
Während seines Studiums trat Rupert von Plottnitz 1968 dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) bei. Er wirkte 1977/78 am „Internationalen Russell-Tribunal zur Situation der Menschenrechte in der Bundesrepublik Deutschland“ mit.[3] Später schloss er sich der Partei Die Grünen an.
Von 1983 bis 1987 war er ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat der Stadt Frankfurt am Main. Er wurde bei der Landtagswahl in Hessen 1987 in den hessischen Landtag gewählt und war dort von April 1991 bis Oktober 1994 Vorsitzender der Grünen-Fraktion. Nach dem Rücktritt von Joschka Fischer wurde von Plottnitz am 6. Oktober 1994 zu dessen Nachfolger als hessischer Staatsminister für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten in die von Ministerpräsident Hans Eichel geführte Landesregierung (Kabinett Eichel I) berufen und übernahm gleichzeitig das Amt des Stellvertretenden Ministerpräsidenten.[6] Nach seiner Ernennung zum Staatsminister legte er am 13. Oktober 1994 sein Landtagsmandat nieder.[3]
Bei der Landtagswahl in Hessen 1995 zog er erneut als Abgeordneter in den Landtag ein, legte sein Mandat aber am 5. April 1995 nieder. Er wechselte am 5. April 1995 an die Spitze des Ministeriums für Justiz- und Europaangelegenheiten im Kabinett Eichel II. Zugleich übernahm er vom 19. September 1995 bis zum 10. Oktober 1995 sowie vom 22. Februar 1998 bis zum 24. März 1998, jeweils nach den Rücktritten der Grünen-Ministerinnen Iris Blaul und Margarethe Nimsch, die kommissarische Leitung des Umwelt- und Energieressorts sowie des Ressorts für Jugend, Familie und Gesundheit.
Nach der Landtagswahl in Hessen 1999 und der Bildung einer christlich-liberalen Koalition schied er am 7. April 1999 aus der Landesregierung aus. Von 1999 bis 2003 war er wiederum Mitglied des Landtags, dort 1999/2000 wirtschaftspolitischer Sprecher und von 2000 bis 2003 rechts- und europapolitischer Sprecher der Bündnisgrünen-Fraktion. Bis 2019 war er Mitglied des Staatsgerichtshofes des Landes Hessen.
Rupert von Plottnitz war Mitglied der 9. und 10. Bundesversammlung 1989 und 1994.
Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 295.
Weblink
Rupert von Plottnitz. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online.HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 7. Oktober 2024 (Stand 4. Juli 2024).