Rundstedt, früher auch Ronstedt oder Ronstede, ist der Name eines altmärkischen Uradelsgeschlechts, das eines Stammes und Wappens mit den Eichstedt und den Lindstedt ist.[1] Die Familie entlehnte ihren Namen von ihrem Stammsitz Runstedt nahe Helmstedt.[2] Zweige der Familie bestehen bis heute fort.
Als erster nachweisbarer Angehöriger erscheint 1109 Berengar von Rundstedt in einer Urkunde, in der Ludolf, der Dompropst des Bistums Halberstadt, Berengar testamentarisch zum Vogt des Bistums Halberstadt einsetzte.[3] Derselbe Berengar erscheint ebenfalls urkundlich in Gardelegen am 25. Mai 1133.[1] 1331 erscheinen die Rundstedts erstmals in der Nähe Gardelegens, wo ihre späteren Stammgüter Badingen und Schönfeld lagen, als die askanischenMarkgrafen von Brandenburg einem ihrer Burgmannen Bauholz in einer Urkunde schenken, in der auch Heinrich von Ronstede, Erbherr auf Hohen-Tramm erwähnt wird.[3] Ungefähr seit dieser Zeit besaßen die Rundstedts Badingen und kurz danach auch Schönfeld, wo Hermann von Ronstede als erster der Familie nachgewiesen ist.[3]Jan von Rundstedt war bereits um 1375 in Hohenwulsch begütert.
Die Stammreihe beginnt mit Jobst von Rundstedt († 1557), Erbherr auf Badingen, der 1536 zusammen mit seinem Geschlechtsgenossen Hermann, Erbherr auf Schönfeld dem Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg huldigte.[3][1] Ein Grabsteinfragment in der Dorfkirche Döbbelin aus dem 17. Jahrhundert zeigt das Profil des Henning von Rundstedt.
Das Gutshaus Badingen samt Besitz und Gut Schönfeld blieben durchgängig im Besitz der Familie, bis sie 1945 im Zuge der Bodenreform in der damaligen sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden. Nach der Wende wurden beide Güter von den Erben der Enteigneten von der Treuhand zurückgefordert. Da diese im Verwaltungsverfahren und in dem anschließenden Rechtsstreit unterlagen, pachteten die Erben teilweise ihr altes Gutsland von der Treuhand. Schließlich kaufte Hubertus von Rundstedt von der Treuhand einen Teil der alten Gutsgebäude und zog mit seiner Familie nach Schönfeld.[3]
Besitzungen
Badingen, Bornstedt, Deetz, Döbbelin, Ferchau, Hechingen, Hilfersdorf, Hohentramm, Hohenwulsch, Holzhausen, Kläden, Klinke, Lüffingen, Querstedt, Schönfeld, Tornau und Winterfeld, sämtlich in der Altmark gelegen.[2]
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Blau drei fächerförmig gestürzte blanke Schwerter. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken die Schwerter aufgerichtet.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel) 1942. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 41. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 454–456.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel 1920. 21. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919. (Druck und Redaktion im Vorjahr).
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel 1911. 12. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1910, S. 640–641. Online; ff. Ausgabe 1913, Gotha 1912, S. 602–603.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel) 1905. 6. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 712–715. Online; ff. Ausgabe 1907, Gotha 1906, S. 671–672.