Das Gemeindegebiet wird von der Drau durchflossen, die durch das WasserkraftwerkRosegg-St. Jakob energetisch genutzt wird. Der Hauptort der Gemeinde, Rosegg, liegt in einer Flussschleife und ist seit dem Bau des zum Kraftwerkskomplex gehörenden 3,7 km langen Oberwasserkanals (1973) nur über Brücken zu erreichen. Die Seehöhe des Gemeindegebiets liegt zwischen 477 und 600 m ü. A.
Gemeindegliederung
Rosegg ist in die drei Katastralgemeinden Berg (Gora), Emmersdorf (Tmara vas) und Rosegg (Rožek) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 18 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2024[1]):
Das Gebiet um das heutige Rosegg war, wie hallstattzeitliche Gräberfelder in Frög nahelegen, schon vor etwa 3.000 Jahren besiedelt. Die Siedlung selbst befand sich vermutlich rund 300 Meter nordöstlich am Burgberg und wurde wohl terrassenförmig angelegt. Die besiedelbare Fläche betrug ungefähr zwei Hektar. Das Gräberfeld von Frög, welches im Jahr 1882 zufällig entdeckt wurde, stammt aus der Zeit von 750 bis 400 v. Chr. und ist nach Hallstatt das zweitgrößte in Österreich. Archäologisch bedeutend sind die als Grabbeigaben verwendeten Bleifiguren und insbesondere das Modell eines Kult- oder Totenwagens (Bleiwagen von Frög) mit zwölf kleinen Tiermodellen mit einer Schulterhöhe von 3 cm, die sich heute im Kärntner Landesmuseum befinden.
Rosegg (Rasek) wurde im Jahr 1106 erstmals urkundlich erwähnt, als der Patriarch Ulrich I. von Aquileia die Pfarre Ras dem Chorherrnkapitel des Stifts Eberndorf schenkte.[2] Schon im Jahr 875 jedoch tauchte der Flurname Ras, als der Bischof Arnold von Freising ein Bauerngebäude gegen eines in Werida (Maria Wörth) eintauschte, zum ersten Mal auf. Im späten 12. Jahrhundert erbaute Rudolf von Ras auf einem Hügel die Burg Rosegg (heute ein Bestandteil des Rosegger Tierparks) und nannte sich Rudolf de Rasek. Nachdem die Hauptlinie der Raser ab dem Jahr 1315 ausgestorben war, fiel die Herrschaft über Rosegg im Laufe der Jahrhunderte an mehrere Adelsgeschlechter, darunter auch an Hans Rudolf von Raitenau, den jüngsten Bruder des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau. Im Jahr 1478 wurde das gesamte Rosental (darunter auch Rosegg) durch die Türkenkriege arg in Mitleidenschaft gezogen.
Nach der Aufhebung der Grundherrschaft und Leibeigenschaft wurde im Jahr 1849 die Gemeinde Rosegg gegründet, deren Gebiet den gesamten alten Gerichtsbezirk von Rosegg umfasste, und daher von Maria Elend bis zum Faaker See reichte. im Jahr 1857 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala die Ortschaft und zerstörte einen großen Teil der Gebäude. Im Laufe der Jahre wurden Sankt Jakob im Rosental (1888) und Ledenitzen (1911) von Rosegg abgetrennt und als eigenständige Gemeinden errichtet. Während des Kärntner Abwehrkampfs wurde die Gemeinde zum Schauplatz heftiger Kämpfe, vor allem die 1776 errichtete strategisch wichtige Draubrücke bei St. Michel wurde heftig umkämpft. Im Jahr 1930 wurde Rosegg zur Marktgemeinde erhoben und gab sich 1933 ein Wappen, das die Rose der Familie Orsini-Rosenberg in einem Dreieck zeigt.
Bevölkerung
Gemäß der Volkszählung im Jahr 2001 hat die Marktgemeinde 1802 Einwohner, davon sind 96,2 % österreichische, 1,3 % kroatische und 1,0 % deutsche Staatsbürger. 6,1 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Das Gräberfeld von Frög ist ein im Jahr 1882 entdecktes und mittlerweile weitgehend ausgegrabenes Hügelgräberfeld aus der Hallstattzeit.
Der Pfeilerbildstock westlich von Frojach stammt aus dem 18. Jahrhundert (1757). Er wurde in den Jahren 1930 und 1982 (bezeichnet „J. Stefan“) restauriert.
In der Galerie Šikoronja finden regelmäßige Ausstellungen von österreichischen und slowenischen Gegenwartskünstlern statt.[3]
Slowenischer Kulturverein/Slovensko kulturno društvo „Peter Markovič“, dem Prof. DI Franc Kattnig als Präsident vorsteht.
Die im Jahr 1976 gegründete Brauchtumsgruppe führt regelmäßig verschiedene Veranstaltungen (Osterschießen, Sonnwendfeier, Krampus usw.) in der Gemeinde durch.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Gemeindefläche Roseggs ist fast zur Hälfte bewaldet. Außerdem sind über dreißig Prozent davon landwirtschaftliche Nutzflächen.[4] Mehr als zwei Drittel der in Rosegg arbeitenden Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor tätig, und zwar vor allem in Bereichen der sozialen und öffentlichen Dienstleistungen, im Handel, der Beherbergung und in der Gastronomie.[5]
Blasonierung: „In Gold ein rotes Dreieck, belegt mit einer goldbesamten, grün beblätterten silbernen Rose.“ Der Farbakkord Gold-Rot-Silber ist die heraldische Umsetzung der Kärntner Landesfarben Gelb-Rot-Weiß, wie es in allen vier während der Ersten Republik verliehenen Wappen der Fall ist. Die Rose im Dreieck ist „redend“ („Ros-Eck“) und zugleich eine Anspielung auf das Wappen der Familie Orsini-Rosenberg, die Burg und Herrschaft von 1686 bis 1833 besaß und das Schloss Lukrezia errichten ließ.[10]
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. Februar 1933 verliehen. Die Fahne ist Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.
Partnergemeinden
Rosegg hat Partnerschaften zu drei italienischen und einer slowenischen Gemeinde:[11]
Osoppo
Lauco
Zuglio
Bohinj
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
Karl Mitsche († 2020), Bürgermeister von Rosegg 1991–2008