Ab 1911 erhielt Rosa Valetti auch Filmrollen. Die eher resolut wirkende Schauspielerin war meistens in Mutterrollen zu sehen; im Film Die Prinzessin und der Geiger spielte die 49-Jährige bereits eine Großmutter. In der berühmten Produktion Der blaue Engel ist sie in der Rolle der Guste, der Ehefrau des Direktors und Zauberkünstlers (gespielt von Kurt Gerron), zu sehen. Neben Josef von Sternberg drehte sie auch mit anderen bekannten Filmregisseuren; sie spielte etwa die böse Haushälterin in Friedrich Wilhelm MurnausTartüff und war in Fritz Langs Filmklassiker M in einem Kurzauftritt als Wirtin zu sehen.
1933 ging Rosa Valetti in die Emigration; es folgten Auftritte in Wien und in Prag sowie 1936 in Palästina. Sie heiratete 1899 in erster Ehe den aus Warschau stammenden Pianisten Edmund Hertz. Die Ehe wurde 1906 geschieden.[5] In zweiter Ehe heiratete Rosa Valetti dann 1907 den aus Wien stammenden Journalisten Karl Singer.[6] Später war sie in dritter Ehe mit dem Schauspieler Ludwig Roth verheiratet und hatte zusammen mit ihm eine Tochter, die Schauspielerin Lisl Valetti.
Nach ihr ist die „Rosa-Valetti-Straße“ in Berlin-Mahlsdorf benannt.
Ihre Grabstätte befand sich bis 2001 im Urnenhain der Feuerhalle Simmering in Wien (Abteilung 6, Ring 3, Gruppe 8, Nummer 270).
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 128 f.
Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Acabus-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 516.
Valetti, Rosa, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983, S. 1188
↑Heinz Greul: Bretter, die die Zeit bedeuten. Die Kulturgeschichte des Kabaretts. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1967; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1971, Seiten 261 und 303. ISBN 3-423-00743-5 und ISBN 3-423-00744-3
↑Reinhard Hippen (Hrsg.): Es liegt in der Luft. Kabarett im Dritten Reich, aus der Reihe Kabarettgeschichte-n, Pendo-Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-85842-204-5, Seiten 23–27.
↑Heiratsregister des Standesamtes Berlin-Charlottenburg I Nr. 96/1899 vom 18. März 1899.
↑Heiratsregister des Standesamtes Deutsch-Wilmersdorf Nr. 405/1907 vom 20. September 1907.