Mitglieder der Familie waren Kaufleute in Genf, wo sie 1371 das Bürgerrecht erhielten. König Sigismund erhob sie 1431 in den Reichsadel.
Im Jahr 1495 wurde Johann von Roll († 1528) Bürger der Stadt Solothurn und wurde schon sechs Jahre später in den Kleinen Rat gewählt.[1] Nach dem frühen Tod seiner Eltern erbte er alle Rechte und Güter seiner Ziehmutter Küngold von Spiegelberg im Umkreis von Solothurn, wozu die kleine TwingherrschaftEmmenholz bei Zuchwil gehörte.[1]
Mit dem Schultheiss Johann von Roll erlangte das Geschlecht während des Dreissigjährigen Kriegs erstmals die höchste Würde der Stadtrepublik. Danach teilte es sich in zwei Linien. Am 18. März 1698 erhielten Johann Ludwig, Johann Friedrich und Ursus Victor von Roll zu Emmenholtz, Vettern, den Freiherrenstand mit dem Prädikat „Wohlgeboren“ und einer Wappenbesserung verliehen. Ludwig von Roll begründete 1809 das Eisenwerk von Roll mit. Mit seinem Sohn Franz starb seine Linie 1859 im Mannesstamm aus. Andere Zweige der Familie bestehen fort.
Blasonierung des Freiherrenwappens (1698): Geviert. Felder 1 und 4 in Blau über silbernem Felsen im Schildfuß ein siebenspeichiges goldenes Rad, in Felder 2 und 3 von Silber und Rot geteilt, oben wachsend ein schwarzer Löwe. Zwei gekrönteHelme: I. sechs (3:3) silberne Straußenfedern, die Helmdecken rechts blau-golden, links rot-silbern; II. golden eingefasstes, rundes blaues Schirmbrett, besteckt mit sieben Pfauenfedern, die Decken rechts rot-silbern, links blau-golden.[3]