Roland Stecher, geboren 1962 in Lustenau, wuchs in Götzis und Bregenz (Österreich) auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte er die Ausbildung zum Werbeassistenten. Nach zwei Semestern Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck machte er den Lehrabschluss zum Lithografen und arbeitete ab 1981 als freier Grafikdesigner. 1988 gründete er im Vorarlberger Wirtschaftspark sein eigenes Designbüro Werkraum mit Schwerpunkt Corporate Design und Logoentwicklung. Bekannte Markenzeichen und Logotypes von Roland Stecher sind z. B. Kulturbühne AMBACH, Stadt Hohenems, Soplar, Olina oder Energieinstitut Vorarlberg[1]. Im Jahr 1988 präsentierte er auch im Saumarkt Feldkirch unter dem Titel Spannwerk II seine erste künstlerische Rauminstallation. In den folgenden Jahren erfand er mehrere Möbelpatente und Gebrauchsmuster, wie das Polstersystem Boga, den höhenverstellbaren Stuhl Stella und erhielt 1998 für das Qring-Patent den Österreichischen Staatspreis für vorbildliche Verpackung. Seit 2008 nennt er sein Designstudio Atelier Stecher. In Zusammenarbeit mit Thomas Matt befasst er sich mit der Entwicklung und Gestaltung von Büchern und Ausstellungsprojekten.[2]
Seine Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Design. Neben der Gestaltung von Ausstellungen für öffentliche Institutionen, wie etwa die Rauminstallation So einfach war das (2006) für das Jüdische Museum Berlin oder die Themenausstellung Kanton Übrig (2008) für das Vorarlberger Landesmuseum konzipiert Roland Stecher immer wieder persönliche Ausstellungen, wie etwa Rollen (1997), Zeitwortzeichen (1999) oder Ugbomron (2004) in der Galerie Kurzemann. Nennenswert seine soziale Rauminstallation 1740 Ichs für das Gemeindehaus Sulzberg, Bregenzerwald (2007), bei der er in 1740 transparente Würfel die Haare von 1340 Einwohnern aus Sulzberg eingegossen hat.
2014 entwickelte und gestaltete er die große Franz-Michael-Felder-Ausstellung Ich, Felder im vorarlberg museum in Bregenz. Die Basis bildete ein simpler, aus Altpapier hergestellter Wabenkarton, der, aus tausenden Einzelteilen bestehend, zu einer großen, freistehenden Raumskulptur zusammengefügt wurde. Die Erzählung basierte nicht nur auf historischen Dokumenten, sondern enthielt auch Neuproduktionen und Interpretationen aus heutiger Sicht, wie etwa speziell produzierte Audio- und Video-Elemente, die eine Brücke schlugen zwischen historischer Rekonstruktion und gegenwärtiger Interpretation.
Seit 2015 tourt die von ihm gestaltete Ausstellung Jukebox.Jewkbox! durch Europa. Nach dem Jüdischen Museum Hohenems und München und dem Museum für Kommunikation in Frankfurt wird sie 2016 in Warschau und London gezeigt.
Ausstellungen
Einzelausstellungen, Installationen
Hunderter. Umformungen, Tage der Utopie, Arbogast, Götzis 2009
So einfach war das. Raum der Gegenwart, Dauerinstallation[3], Jüdisches Museum Berlin 2006
Angelika Kauffmann. Residenz Rom, kuratiert von Petra Zudrell, Angelika-Kauffmann-Museum Schwarzenberg 2015
Endstation Sehnsucht. Eine Reise durch Yerushalayim-Jerusalem-Al Quas, kuratiert von Hannes Sulzenbacher, mit Fotografien von Galia Gur Zeev, Jüdisches Museum Hohenems 2015
Aga Khan Award for Architecture, kuratiert von Farrokh Derakhshani, Bernardo Bader, Eva Grabherr, vorarlberg museum, Bregenz 2014, vai - vorarlberger architektur institut, Dornbirn 2015[6]
Ich, Felder. Dichter und Rebell, kuratiert von Ulrike Längle, Jürgen Thaler, Theresia Anwander, mit Still-Videos von Arno Gisinger, vorarlberg museum, Bregenz 2014[7]
Karl-Heinz Ströhle. Ornament und Adoration, kuratiert von Ingrid Adamer, Wilhelm Otten, Otten Kunstraum, Hohenems 2012
Lichtstärke. 30 Forschungsprojekte zur Zukunft des Lichts, kuratiert von Peter Hein, Lichtforum Zumtobel Staff Dornbirn, Ferdinandeum Innsbruck 2006, Haus der Architektur Graz, Techlab Eisenstadt, Technisches Museum Wien 2007
Roland Stecher wurde dreimal zum Österreichischen Adolf Loos Staatspreis Design nominiert, Ich Felder (2015), Stella (1993), Boga (1990).
Erhielt 1998 für Qring den Österreichischen Staatspreis für vorbildliche Verpackung und 1991 den Red dot design award für Hohe Designqualität des Designzentrums Nordrhein-Westfalen.
↑nextroom – Verein zur Förderung der kulturellen Auseinandersetzung mit Architektur, Wien, 1740 Ichs im neuen Gemeindehaus Sulzberg, Gruber Locher Architekten, http://www.nextroom.at/building.php?id=32022