Von 1962 bis 1966 studierte er Hochbau (Architektur) an der Bau- und Ingenieurschule in Bremen. Er war von 1963 bis 1966 Vorsitzender des Studentenbundes Bremen, gründete einen Studentenreisedienst Bremen, betreute das damals noch studentisch betriebene JazzlokalStuBu, koordinierte ein Studentisches Arbeitsprogramm (STAP) und organisierte 1965 in Bremen im Rahmen der bundesweiten Großdemonstration gegen den Bildungsnotstand eine Kundgebung dazu auf dem Domshof.
Berufliche Tätigkeit
Architektur und Planung in Bremen
Nach dem Studium war Kutzki bis 1969 bei verschiedenen Architekten beschäftigt, unter anderem für Hermann Brede, bei dem er den Neubau der JugendherbergeSyke, der rund 850.000 Mark kostete und vom Jugendherbergswerk von 1965 bis 2004 genutzt wurde, betreute und das Gemeindezentrum Ellener Brok in Osterholz plante. Von 1969 bis 1990 war er für das damalige Universitätsbauamt (UBA), seit 1979 Hochbauamt Bremen (HBA), tätig und plante unter anderem von 1969 bis 1974 die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. Zeitweise war er zudem Lehrbeauftragter an der Verwaltungsschule Bremen sowie Vorsitzender im Personalrat seines Amtes.
Kutzki ist verheiratet und hat einen Sohn, der Chemiker ist.
Gremienarbeit und Engagement
Politisch engagierte sich Kutzki ab 1966 in der Freien Demokratischen Partei (FDP) und bei den Deutschen Jungdemokraten (DJD). Hier war er zuletzt Landesvorsitzender der DJD-Bremen. 1971, als die FDP wegen der Position zur Entwicklung der Universität Bremen die Koalition im Senat Koschnick I verließ, wechselte er zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). In der SPD war er in verschiedenen Gremien aktiv, so als Vorsitzender und Mitglied städtebaulicher Ausschüsse und in anderen Ausschüssen sowie als Vorstand in Ortsvereinen und im Unterbezirk Bremen-West.
In den 1970er Jahren bis 1990/91 war er als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Park links der Weser aktiv, seit 1986 als Gründungsvorsitzender bei der Gründung des Bürger- und Sozialzentrums in Huchting (BUS), im Stadtteilbeirat Huchting, als Vorsitzender eines Kulturladens (AKuF), in der Gewerkschaft und in der Architektenkammer Bremen.
Seit 2006 arbeitet er ehrenamtlich für die Wikipedia und verfasste über 4000 neue Artikel (2023), sowie ähnlich viele Artikelüberarbeitungen, überwiegend in den Bereichen Bremen und Umzu, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sowjetunion und Bauwesen.[2][3][4]
Werke
Schriften
Studentenwohnheime in Bremen. Hg. Studentenbund Bremen, Bremen 1967.
Planen, Bauen, Wohnen in der Gemeinschaft. Autorenkollektiv, Hg. Architektenkammer Bremen, Bremen 1981.
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen: Planung, Bau, Klimatisierung. In: Ligue des Bibliothèques Européennes de Recherche, S. 1–11, Heidelberg 1986.
Chancen und Perspektiven der Innenstadtentwicklung aus der Sicht der Städtebauförderung, S. 13–20. In DSSW-Dokumentation: Die Revitalisierung der Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommer, DSSW-Schrift 9, Bonn 1994.
Städtebaulicher Denkmalschutz und städtebauliche Modelvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. In: Alte Städte – Neue Chancen. Hg.: Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Monumente-Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-9804890-0-0.
Die Festung Dömitz. Kann die Städtebauförderung bei der Sanierung helfen? In: Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2987-3.
Stadterneuerung in Mecklenburg-Vorpommern und ihre Bedeutung für den Tourismus. In: Städtebauförderung – historisch gewachsen und zukunftsfähig. Hg.: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Heft 9/10, Bonn 2001, ISSN 0303-2493.
Ökologische Stadterneuerung. In: Bundesbaublatt, Nr. 10/96, Bonn 1996.
Alte und neue Grundwerte und Grundforderungen der SPD. In: Beiträge zur Diskussion der Leitsätze auf dem Weg zum neuen Grundsatzprogramm der SPD, Bremen 2006.
30 Jahre Städtebauförderung in den neuen Bundesländern – eine Analyse aus Expertensicht, S 10–16. In: DSK Depesche vom April 2021.
Bauten (Auswahl)
Bei Hermann Brede: Gemeindezentrum Ellener Brok in Osterholz, 1968/69[5]
4. Bremer Denkmalpflegepreis 2019 des Landes Bremen als Sonderpreis „für die ehrenamtliche Gemeinschaftsleistung, im Rahmen von Projekten des freien Wissens, die Denkmalpflege im Land Bremen über unterschiedliche Medien einem breiten Publikum zu vermitteln“.
Quellen
Fachbiographie in Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2987-3.
Olga Gala (Text) und Franziska von den Driesch (Foto): Wiki und der schlaue Mann – Klopfen, fragen, schreiben: Roland Kutzki hat „Am Wall“ ins Netz gebracht. In: Die Zeitschrift der Straße, Nr. 19, Bremen November 2013, S. 36f.
Niels Kanning: Rentner bringt Bremen ins Netz. In: Weser-Kurier vom 8. März 2012.
Markus Noldes: Romane sind verlorene Zeit. In: Weser Report vom 22. Januar 2012, S. 1: „Wer eine Frage mit sich herumträgt, holt sich die Antwort oft im Internet bei Wikipedia. Geht es dabei um die Stadt oder das Land Bremen, hat die Antwort in vielen Fällen Roland Kutzki ins Netz gestellt“.
Martina Albert: Er bringt Wissen ins Netz. In: Nordsee-Zeitung, Landkreis Cuxhaven, Serie „Cuxland-Karrieren“ – gestern und heute: Architekt Roland Kutzki baut Wikipedia mit aus, 11. September 2018, S. 15.
Olga Gala: Beton auf der Wiese. In: 50 Jahre Universität Bremen; WK-Geschichte, S. 30–45, Weser-Kurier Sept. 2021.
↑Lucas Brüggemann: Der Vielschreiber. Gebäude, Schiffe oder Ehrenbürger: Wie Roland Kutzki die Hansestadt über Wikipedia ins Internet bringt. In: Weser Kurier. 20. März 2022, S.8 (Online).