Auf einer Länge von 3,1 Kilometer sind die Reste dieser mächtigen Wallanlage zu erkennen, die ein unregelmäßiges Viereck von knapp 41 ha Fläche einschließt.[1] In den 1980er Jahren wiesen Ausgrabungen auf eine erste Siedlung der Michelsberger Kultur, die um ca. 3000 v. Chr. (Jungsteinzeit) angelegt wurde. Der Kern der Anlage stammt aus der spätbronzezeitlichenUrnenfelderkultur (1200 bis 800 v. Chr.).
Heute sind noch Teile eines doppelten Ringwalls und Gräben erhalten. Ein Wanderweg des Archäologischen Spessartprojektes[2] führt an einem nach dem ursprünglichen Aussehen rekonstruierten mächtigen Tor mit Trockensteinverkleidung und Palisaden vorbei.[3]
Entlang des Wallbereiches finden sich vielfache Überreste von intensiver Steinbearbeitung im Mittelalter. Säulenreste, Mühlsteine, Sarkophagteile u. a. zeugen von intensiver Nutzung des Odenwälder Sandsteins im Mittelalter. In der südwestlichen Ecke findet sich ein Naturdenkmal, unterhalb dieser Ecke liegt die Ruine der nie fertig gebauten Centgrafenkapelle.
Ringwallreste im Osten
Blick auf den Ringwall von außen an der Südwestecke
Toranlage von Innen
Die Struktur der Anlage
Informationstafel zur Ausgrabung und Funden im Bereich der Toranlage
Literatur
Ludwig Wamser: Abschluss der archäologischen Untersuchungen am Ringwall auf dem Bürgstadter Berg. In: Das archäologische Jahr in Bayern 1988. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1989, S. 66 ff.
Christoph Rytka: Ein Schnitt durch den Ringwall auf dem Bürgstadter Berg. In: Das archäologische Jahr in Bayern 1987. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 65 ff.
Heinrich Habel, Helga Himen (Bearb.): Denkmäler in Bayern – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band VI. Unterfranken. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.). München 1985.
Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 6). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7847-5306-X, S. 129.