Wenzel stammte aus einer Arbeiterfamilie. Seine Mutter arbeitete als Näherin, sein Adoptivvater als Kellner. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete Wenzel 1918 zunächst als Bote. Anschließend machte er von 1919 bis 1922 eine Ausbildung zum Schriftmaler. 1922/23 war er in verschiedenen Betrieben im Beruf tätig. 1923 arbeitete er kurzzeitig als Posthelfer. Von 1924 bis 1929 war er wieder als Schriftmaler beschäftigt. 1920 schloss sich Wenzel den Naturfreunden, 1922 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands an. 1927 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Ab 1932 war er Mitarbeiter im Abwehrapparat der KPD.
1945/46 war er Geschäftsführer der KPD- bzw. SED-Kreisleitung Berlin-Prenzlauer Berg. Ab November 1946 leitete er das Referat für Entnazifizierung der Deutschen Zentralverwaltung des Innern (DVdI) in der SBZ. Im März 1948 löste er im Rang eines Inspekteurs Hans Mickinn als Leiter der Abteilung Personal der DVdI ab. Nach der Auflösung der DVdI im Oktober 1949 übernahm Wenzel die Leitung der Hauptabteilung Personal der neugeschaffenen Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei und wurde zum Chefinspekteur der Deutschen Volkspolizei ernannt.[1] Von 1946 bis 1952 gehörte er der Zentralen Parteileitung der Volkspolizei an. 1952/53 absolvierte Wenzel ein Fernstudium an der Parteihochschule. Von Januar 1954[2] bis 1958 war er Leiter der Hauptverwaltung Kader des Ministeriums des Innern. Am 15. Juli 1957 wurde er zum Generalmajor umattestiert. Von Mai 1958 bis 1966 wirkte er als stellvertretender Minister des Innern der DDR. Als solcher war er für die Arbeitsgebiete Finanzverwaltung, Meteorologisch-Hydrologischer Dienst, Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen sowie die Staatliche Archivverwaltung verantwortlich.[3] 1966 trat er in den Ruhestand.
Von 1958 bis 1976 war er zudem Mitglied der Zentralen Revisionskommission der SED.
Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 1054.
Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 999–1000.
Stephan Fingerle: Waffen in Arbeiterhand? Die Rekrutierung des Offizierskorps der NVA und ihrer Vorläufer. Ch. Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-86153-243-3, S. 57.
Berthold Lothar et al. (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Band 8 [T bis Z]. Trafo-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-89626-358-7, S. 179.