Der Meteoritenfall von Ribbeck ereignete sich am 21. Januar 2024 um 01:32:38 MEZ, kurz nachdem der Asteroid 2024 BX1 von dem ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky entdeckt wurde. Es handelt sich hierbei um den achten Fall, dass ein Asteroid erst kurz vor dem Eintreten in die Erdatmosphäre entdeckt wurde. Die helle Feuerkugel wurde von zahlreichen Augenzeugen beobachtet.
Tage nach dem Eintreten des Asteroiden in die Atmosphäre wurden mehrere Meteorite auf den Feldern um Ribbeck gefunden, die mutmaßlich vom Asteroiden 2024 BX1 stammen. Zuerst entdeckten polnische Meteoritensucher am 25. Januar 2024 die Fragmente des Asteroiden und fanden unter anderem ein Bruchstück mit einer Masse von 171 Gramm.[1] In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Teile geborgen: Unter anderem organisierten das Museum für Naturkunde und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Suchaktionen, bei denen weitere Fragmente des Meteoriten gefunden wurden; auch der Arbeitskreis Meteore fand mehrere Bruchstücke.[2]
Insgesamt wurden 202 Bruchstücke mit einer Gesamtmasse von 1,8 kg gefunden. Das Streufeld befindet sich südlich der Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow und besitzt eine Ausdehnung von 10 mal 1,5 Kilometern.[3]
Die frisch gefundenen Meteoritenstücke wiesen einen intensiven Geruch von Schwefelwasserstoff auf, der an faule Eier erinnert.
Das Alter des Mutterkörpers, der aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt, wird auf 4,5 Milliarden Jahre geschätzt. Demnach ereigneten sich im All mehrere Kollisionen, die schließlich dazu führten, dass Trümmer aus ihrer Umlaufbahn gestoßen wurden und in Richtung Erde flogen.[6]
↑ abAddi Bischoff, Markus Patzek, Jean‐Alix Barrat, Jasper Berndt, Henner Busemann, Detlev Degering, Tommaso Di Rocco, Mattias Ek, Dennis Harries, Jose R. A. Godinho, Dieter Heinlein, Armin Kriele, Daniela Krietsch, Colin Maden, Oscar Marchhart, Rachael M. Marshal, Martin Martschini, Silke Merchel, Andreas Möller, Andreas Pack, Herbert Raab, Maximilian P. Reitze, Ina Rendtel, Miriam Rüfenacht, Oliver Sachs, Maria Schönbächler, Anja Schuppisser, Iris Weber, Alexander Wieser, Karl Wimmer: Cosmic pears from the Havelland (Germany): Ribbeck, the twelfth recorded aubrite fall in history. In: Meteoritics & Planetary Science. Band59, Nr.10, 31. Juli 2024, ISSN1086-9379, S.2660–2694, doi:10.1111/maps.14245 (wiley.com [abgerufen am 1. August 2024]).