Rhenium(V)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Rheniums aus der Gruppe der Chloride.
Gewinnung und Darstellung
Rhenium(V)-chlorid kann durch Reaktion von Rhenium mit Chlor gewonnen werden.[4]
Es kann auch aus Rhenium(VII)-oxid und Tetrachlorkohlenstoff dargestellt werden.
Eigenschaften
Rhenium(V)-chlorid liegt in Form von paramagnetischen, an feuchter Luft unbeständigen, schwarzbraunen, grünlich schillernden Kristallen vor. Der Dampf ist ebenfalls dunkelbraun. Es besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 und den Gitterparametern a = 924 pm, b = 1154 pm, c = 1203 pm und β = 109,1°. Die Kristallstruktur besteht aus Re2Cl10-Einheiten bei doppelt-hexagonaler Packung. Es ist löslich in Cyclohexan und reagiert mit Sauerstoff bei erhöhter Temperatur zu Rheniumoxidchloriden. Es reagiert mit Wasser zu HReO4 und schwarzem unlöslichen Rhenium(IV)-oxid bzw. grünem gelösten ReCl62−. In einer Chlor-Atmosphäre oder im Vakuum unzersetzt destillierbar, zerfällt oberhalb des Schmelzpunktes in Stickstoff oder Argon zu Rhenium(III)-chlorid und Chlor.[4]
Verwendung
Rhenium(V)-chlorid wird als Ausgangsmaterial für Rheniumporphyrine und Rheniumalkinkomplexen verwendet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Datenblatt Rhenium(V) chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. Mai 2017 (PDF).
- ↑ a b Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 694 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 2. Band: Nebengruppenelemente, Lanthanoide, Actinoide, Transactinoide. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049590-4, S. 1921 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1608.