Ratschendorf liegt in der Südsteiermark etwa 6 km nordöstlich von Mureck und 15 km westlich von Bad Radkersburg entfernt. Die Landschaft südlich von Ratschendorf ist recht flach und wird nach Norden zunehmend hügelig und entsprechend stärker bewaldet. Westlich von Ratschendorf fließt der Ottersbach, östlich der Gnasbach, beide südwärts zur Mur und begleitet von Straßen.
Geschichte
Die Gegend um den Königsberg wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Auch weitere Funde zeugen von einer kontinuierlichen Besiedelung der Gegend, Funde aus der Römerzeit sind im Römerzeitlichen Museum ausgestellt.
Ratschendorf wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erstmals als „Rassendorf“ – als Dorf des „Rasso“ oder „Ratzo“ – erwähnt. Von 1332 bis in das 16. Jahrhundert waren die Herren von Graben Grundherren des Ortes. Das spiegelt sich auch im ehemaligen Gemeindewappen aus dem 20. Jahrhundert wider, wo sie das Motiv der Schaufel aus dem Wappen der Graben übernommen hatten.[2] Die schwarz-weiß gestreiften Balken führen auf die Herren von Walsee zurück, die ebenfalls Grundherren von Ratschendorf waren.
Wallfahrtskirche Maria Helfbrunn mit der daneben liegenden Brunnengrotte.
Hügelgräber Hügelstaudach: Etwa einen Kilometer südlich von Ratschendorf an der Diepersdorfer Straße befindet sich in einem kleinen Waldstück die als Bodendenkmal gekennzeichnete römerzeitliche NekropoleHügelstaudach. Hier findet man einige mehr oder weniger erkennbare Hügelgräber.
Aufgrund der besonderen Ergebnisse der archäologischen Grabungen wurde 1990 das „Römerzeitliche Museum Ratschendorf“ errichtet.
Verkehr
Die Verbindung per Auto Richtung Landeshauptstadt Graz erfolgt am komfortabelsten und schnellsten (67 km, ab 50 Min.) über die zwei Kilometer südlich vorbeiführende Landesstraße B 69 und ab Gersdorf über die Pyhrnautobahn A 9 (exit 226).
Öffentlich bildet die Buslinie 600 eine direkte Verbindung mit Graz (1 h 46 min), eventuell in Verbindung mit den S-Bahnlinien S5 und S51.
Per Rad ist Graz über die Perbersdorferstraße L 208 bis Landscha an der Mur und weiter über die Triester Straße B 67 in 63 km (+214/−93 Hm) in etwa 3½ Stunden erreichbar. Rund um Ratschendorf liegt ein Radrouten- und Wanderwegnetz, das als Verbindung von den Mur-Auen zu den Wäldern und Weinbergen genutzt wird.
Politik
Der letzte Gemeinderat setzte sich nach den Wahlen von 2010 wie folgt zusammen:
↑Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. September 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Deutsch Goritz und Ratschendorf, beide politischer Bezirk Südoststeiermark. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 100, 28. Stück. S. 555.
↑Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 12, 1962, S. 41